Business & Beyond Die Zukunft wird eher rau, nicht rosiger

Die Zukunft wird eher rau, nicht rosiger

Der deutsche Mittelstand hat den Standort D groß und erfolgreich gemacht. Zugleich stehen mittelständische Unternehmen derzeit so sehr unter Druck wie selten. Dabei gibt es bei allen Herausforderungen viel Grund zum Optimismus, wie der Fall des Siegener Unternehmens EPS zeigt. 

Gastbeitrag von Enisa Blaut.

Eine große Zahl deutscher Industrieunternehmen steht derzeit unter großem Anpassungsdruck. Die Binnenkonjunktur lahmt, auch das Exportgeschäft – lange Zeit der Turbo für die deutschen Unternehmen – hat seit geraumer Zeit Schlagseite. Und sollten die Zollpläne von US-Präsident Donald Trump auch nur näherungsweise Wirklichkeit werden, droht vor allem mit Blick auf den so wichtigen Absatzmarkt Vereinigte Staaten weiteres Ungemach.
Zu den Absatzproblemen etwa auf dem US-amerikanischen oder dem chinesischen Markt kommen die hohen Energiekosten am heimischen Standort sowie tektonische Verschiebungen bei vielen Technologien. Zahlreiche deutsche Mittelständler sind Weltmarktführer – ein Erfolg, der heute stärker denn je unter Druck steht. Doch aufgrund des rapide fortschreitenden technologischen Wandels kann sich keine Firma mehr Stillstand leisten. Alte Konzepte, alte Prozesse und auch Produkte sind keine Antwort mehr auf die Marktanforderungen von heute und schon gar nicht von morgen. Gerade die digitale Transformation beschleunigt Prozesse und verändert Produkte in rasantem Tempo.

Wie geht denn das?

Wir beweisen, wie ein erfolgreicher Neuanfang gelingt. Die Herstellung von Prototypen bis hin zur Fertigung von Großserien innovative Komplettlösungen in der Elektronikfertigung? Kein Ding. Wir liefern für die Elektroindustrie, Lichttechnik, Verkehrstechnik, Maschinenbau und auch Automotive. 
Wichtigster Faktor und höchstes Gut des Unternehmens – und auch damit ist EPS die Blaupause für den übrigen deutschen Mittelstand – sind die Mitarbeitenden. In dem Moment, in dem sich die wirtschaftliche Situation wieder verbessert und die Maßnahmen der neuen Bundesregierung greifen, wird der Fachkräftemangel erneut zunehmend zum drückenden Problem. Umso wichtiger und erfolgskritischer wird es daher, dass die Unternehmen ihr höchstes Gut, die eigenen Beschäftigten, hegen und pflegen. Gerade im Vertrieb entscheiden motivierte und gut qualifizierte Teams oft über den Erfolg am Markt.

Neue Form der Führung

Doch mehr Mitarbeiterbindung erreicht man nicht über Nacht – und vor allem nicht mit einem „Weiter so“ bei der Führung. Beim Thema moderne Führung können etablierte Unternehmen einiges von Start-ups lernen. Wesentlicher Schlüssel ist dabei ein veränderter Führungsstil: „transformational“ statt wie bisher „transaktional“. Während der letztere Führungsstil auf ein einfaches Prinzip von Leistung gegen Belohnung setzt, rückt die erstgenannte Führung die persönliche Entwicklung der Mitarbeitenden und das gemeinsame Werteverständnis in den Mittelpunkt. Das gibt der Arbeit einen neuen Sinn und verbindet die Mitarbeitenden mit der Unternehmensspitze durch eine Art moralischen Pakt.

Zentraler Erfolgsfaktor ist die Kundenzentrierung. Doch Kundennähe entsteht nicht per Knopfdruck – sie verlangt Haltung, Aufmerksamkeit und eine klare Strategie. Gerade im industriellen Mittelstand zeigt sich, welches Potenzial in glaubwürdiger Kommunikation und mutigem Marketing steckt. Wir bei EPS sprechen von flexiblen Prozessen: Es gibt klare Leitplanken, innerhalb derer unsere Mitarbeitenden eigenverantwortlich agieren können. Das fördert Effizienz, Qualität und Akzeptanz gleichermaßen.

Partnerschaft und Professionalität

Besonders motivierend ist es, wenn man sieht, wie Teams selbstständig Verantwortung übernehmen, denn in einem wettbewerbsintensiven Markt können wir uns nicht nur über Preis oder Technik abheben. Stattdessen setzen wir auf echte Kundennähe: Wir kommunizieren offen, sind verlässlich erreichbar und hören genau zu. Das hat gerade nach der Corona-Zeit geholfen, Vertrauen zurückzugewinnen. Das persönliche Vertrauen unserer Kunden ist heute einer unserer größten Wettbewerbsvorteile. Und: Jede Firma braucht einen eigenständigen Auftritt, ihr Markenzeichen: Doch ein starker „USP für uns“ entsteht nicht im Alleingang, Er wird nur dann wirksam, wenn alle Abteilungen die gleichen Werte leben. Es bringt nichts, wenn der Vertrieb etwas verspricht, was Einkauf oder Fertigung nicht liefern können. Erfolg basiert immer auf einem gemeinsamen Verständnis und dem klaren Ziel, Kundenorientierung und Qualität spürbar zu machen.
Mit einer radikal erneuerten Führungs- und Unternehmenskultur haben wir etwas erreicht, was auch anderen Mittelständlern gelingen kann: die Leidenschaft, die Verbundenheit und die Tatkraft unserer Mitarbeitenden neu zu entfachen. Entscheidend ist dabei nicht das Umfeld, sondern der Wille zur Veränderung im eigenen Unternehmen. Heute verbinden wir Erfahrung mit der Innovationsfreude eines Start-ups. Der Beleg? Ein Wachstum von 40 Prozent seit 2021. Bedeutet: Wer den Wandel wagt, kann Außergewöhnliches erreichen.