Entlassungswelle voraus? So entlarvst du den Exit-Plan deiner Firma

Entlassungen treffen viele unvorbereitet – dabei senden Unternehmen oft klare Signale. Wie Mitarbeiter subtil nachforschen können und warum die aktuelle Wirtschaftslage besondere Wachsamkeit erfordert.

Die Anzeichen waren vertraut: weniger Aufmerksamkeit von Führungskräften, zurückgestellte Langzeitprojekte. Als der Content-Manager Isaac Simon letzten Monat zum zweiten Mal binnen eines Jahres seinen Job verlor, kam die Kündigung nicht überraschend.

Was er jedoch bereut: nicht den Mut gehabt zu haben, seinen Vorgesetzten direkt anzusprechen. „Ich wünschte, ich hätte einfach gefragt“, erklärt Simon gegenüber „Business Insider“. Mit einer klaren Antwort hätte er entweder neue Entwicklungswege für das Unternehmen finden oder sich früher nach Alternativen umsehen können.

Frühwarnsignale erkennen und richtig deuten

Entlassungswellen hinterlassen Muster, die aufmerksame Mitarbeiter lesen können. Doch nicht jedes Signal – sei es der Verlust eines Großkunden oder vermehrte Closed-Door-Meetings – ist eindeutig interpretierbar. Arbeitsmarktexperten empfehlen daher, das Thema strategisch beim Management anzusprechen.

Die richtige Herangehensweise kann entscheidend sein. Nicola Worthy, Personalberaterin aus North Carolina, schlägt indirekte Fragen vor: „Ist jetzt ein guter Zeitpunkt für größere Anschaffungen wie ein Haus oder Auto?“ Selbst wenn Führungskräfte zur Verschwiegenheit verpflichtet sind, senden sie oft unterschwellige Signale. Worthy erinnert sich, wie ein HR-Kollege ihr einst riet: „Keiner von uns sollte jetzt ein Boot kaufen.“ Einen Monat später wurde sie entlassen, berichtet „Business Insider“.

Strategische Gespräche führen

Eine alternative Taktik: Erkundigen Sie sich nach internen Karrieremöglichkeiten. Amanda Goodall, Arbeitsmarktexpertin und Gründerin von „The Job Chick“, empfiehlt, das Gespräch auf persönliche Entwicklungsmöglichkeiten zu lenken. Fragen nach Qualifikationswegen für Beförderungen können aufschlussreich sein – achten Sie dabei genau auf Körpersprache und Wortwahl des Gegenübers. Die Realität zeigt jedoch: Nicht jede Führungskraft spielt mit offenen Karten.