Business & Beyond Grünen-Rebellion: Merz und Klingbeil im Schulden-Drama gefangen

Grünen-Rebellion: Merz und Klingbeil im Schulden-Drama gefangen

Politische Fehden und verpasste Anrufe

Die Grünen hatten ursprünglich ihre Zustimmung offengelassen, doch das Verhalten von Friedrich Merz sorgte für Unmut. Vor der Wahl hatte er ähnliche Gespräche abgelehnt, und CSU-Chef Markus Söder hatte beim politischen Aschermittwoch gegen die Grünen gewettert. Ein Anruf von Merz bei Haßelmann landete nur auf der Mailbox – ein Versuch, der kläglich scheiterte. Katharina Dröge kommentierte trocken, dass es nicht ausreiche, wenn Merz „einmal das Wort Klima“ erwähne.

Ein offenes Ohr für Verhandlungen?

Trotz des Widerstands zeigen sich die Grünen offen für Gespräche. Dröge betonte: „Wir stehen für Gespräche und Verhandlungen zur Verfügung.“ Ein möglicher Kompromiss könnte darin bestehen, dem Schuldenpaket für die Bundeswehr zuzustimmen, aber das Sonderschulden-Paket für Straßen und Schienen erst einmal auszuklammern. Grünen-Parteichefin Franziska Brantner machte gegenüber der „Bild“ klar: „Wolfgang Schäuble würde sich im Grabe umdrehen, wenn er sehen würde, wie seine Partei die Schuldenbremse nutzen will, um Wahlgeschenke zu verteilen“.

Die Schulden-Debatte zeigt einmal mehr, wie tief die Gräben in der deutschen Politik sind. Während CDU und SPD auf schnelle Lösungen drängen, pochen die Grünen auf umfassende Reformen. Die Frage bleibt: Ist es klug, in Zeiten globaler Unsicherheiten Schulden in dieser Größenordnung aufzunehmen? Die Grünen mahnen zur Vorsicht und fordern, dass Sicherheit, Frieden und Verteidigung nicht zu kurz kommen. Die Diskussion um die Schuldenbremse könnte zur Nagelprobe für die politische Zukunft Deutschlands werden. Ein Kompromiss ist gefragt, doch ob dieser gefunden wird, bleibt ungewiss.

Quellen: Spiegel, Bild.de

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