Brand & Brilliance KI kann rechnen, aber nicht rocken!

KI kann rechnen, aber nicht rocken!

Exklusive Umfrage des Art Directors Club

KI ist wie der neue Praktikant im Großraumbüro: immer da, nie krank, macht keinen Kaffee, aber schiebt PowerPoint-Slides im Akkord. Und während die halbe Werbebranche noch überlegt, ob ChatGPT jetzt Kollege oder Konkurrent ist, hat der Art Directors Club zusammen mit Business Punk nachgezählt, wer in der Kreativbranche eigentlich noch selbst denkt.

Das Ergebnis

Es sieht gar nicht so schlecht aus. Knapp 46 Prozent der 800 befragten Kreativen sagen, künstliche Intelligenz übernehme bei ihnen vor allem Routineaufgaben – also den langweiligen Teil, den früher der Praktikant machen musste, bevor KI kam. Gleichzeitig finden 40,8 Prozent, dass Kreativität in Zukunft wichtiger denn je wird. Also genau das, was Maschinen noch nicht können: Chaos in Euro verwandeln, Sinn im Unsinn finden und Geschichten erzählen, die unter die Haut gehen – nicht nur in den Algorithmus.

Dirigent der Daten, Prompts und Pixel

Das strategische Storytelling ist dabei der neue heilige Gral der Branche. KI kann Bilder malen und Texte ausspucken, aber das große Ganze – das Warum hinter dem Wozu – bleibt menschlich. Hier wird Kreativität nicht ersetzt, sondern neu gedacht. Hoffentlich. Wenn es gut läuft, wird der Mensch zum Dirigenten im Orchester aus Daten, Prompts und Pixeln. Wenn nicht, gibt’s nicht Musik, sondern viel Lärm um nichts.

Interessant: In Kreativität investieren laut Umfrage vor allem Luxusmarken – klar, die müssen Emotionen in Gold gießen – und der Mittelstand, der gelernt hat, dass sich gutes Storytelling besser verkauft als jede Preisaktion. Wenn aber die kleine Maschinenbaufirma aus Buxtehude plötzlich klingt wie eine Lifestyle-Marke aus Brooklyn, dann war da vermutlich ein Kreativer am Werk, der die KI im Rücken, aber nicht im Kopf hat.

Zwei Drittel nutzen KI im Kreativprozess

Und ja, 65,5 Prozent nutzen KI bereits im Kreativprozess. Sie sagen, dass ihnen die Technologie vor allem dabei hilft, Ideen zu visualisieren. Künstliche Intelligenz ist also das Moodboard auf Speed, der Sparringspartner ohne Ego. Sie zeigt, was möglich ist – aber nicht, was richtig ist. Denn KI kann alles. Und das Gegenteil ist genauso wahr: Fühlen kann sie nicht, allerdings kann sie zunehmend so tun, als ob. Sie kennt kein Lampenfieber, keine Euphorie, keinen Mut. Und genau das ist der Treibstoff der Kreativität. Der Moment, in dem jemand sagt: „Das ist total crazy!“ – und ein anderer antwortet: „Ja, machen wir trotzdem.“

KI ist ein Werkzeug, nicht das Werk. Kreativität bleibt das letzte große menschliche Monopol. Und wer glaubt, dass Maschinen bald die besseren Ideen haben, hat noch nie erlebt, wie eine Deadline, drei Espressi und ein bisschen unterdrückte Panik ein Business-Punk-Magazin entstehen lassen.

Hier geht’s zur Ergebnis-Grafik

– ein Klick, und du bist drin.