Business & Beyond Krypto-Klüngel im Weißen Haus: Trumps 148-Millionen-Dollar-Dinner

Krypto-Klüngel im Weißen Haus: Trumps 148-Millionen-Dollar-Dinner

Ein exklusives Galadinner mit US-Präsident Trump als Gastgeber sorgt für Aufruhr: Nur wer massiv in seine Kryptowährung investierte, erhielt Zutritt. Experten sprechen bereits von „Kleptokratie“ im Weißen Haus.

Die Grenzen zwischen Präsidentenamt und Privatgeschäft verschwimmen unter Donald Trump endgültig. Für ein „unvergessliches Galadinner“ am Donnerstagabend in seinem Golfklub nahe Washington haben 220 handverlesene Gäste tief in die Tasche gegriffen. Der Eintrittspreis: Millionenschwere Investitionen in Trumps eigene Kryptowährung $TRUMP. Insgesamt flossen laut Krypto-Informationsunternehmen Inca Digital rund 148 Millionen Dollar in die digitalen Token – und damit indirekt in die Taschen der Trump-Familie.

Die neue Goldgrube der Trumps

Die Masche funktioniert denkbar einfach: Wer beim Dinner mit dem mächtigsten Mann der Welt speisen will, musste zuvor massiv in seinen „Memecoin“ investieren. Die Top-25-Spender erhalten zusätzlich einen „ultra-exklusiven VIP-Empfang“ samt Führung durchs Weiße Haus. Der chinesische Kryptounternehmer Justin Sun sicherte sich mit Investments von umgerechnet 18,5 Millionen Dollar den ersten Platz.

Die Trumps haben gleich doppelt abkassiert. Einerseits durch die Wertsteigerung des Coins selbst, andererseits durch Handelsgebühren über das familiennahe Kryptohandelsportal „Fight Fight Fight“. Laut Washington Post haben die Familie und ihre Geschäftspartner seit Januar 34 Millionen Dollar an Handelsgebühren und 312 Millionen Dollar durch den Verkauf der Coins eingenommen. Die Analysefirma Chainalysis schätzt den Mindestgewinn durch die Dinner-Aktion auf 1,35 Millionen Dollar.

Internationale Geldgeber suchen Nähe zur Macht

Bemerkenswert ist die internationale Zusammensetzung der Gästeliste. Ein Großteil der Teilnehmer kommt aus dem Ausland – darunter Kryptounternehmer aus Hongkong, Singapur und Australien. Vincent Lui, Investitionsleiter des taiwanesischen Krypto-Marktunternehmens Kronos Research, gab offen zu, mit der Hoffnung auf Networking und ein mögliches Treffen mit dem US-Präsidenten anzureisen.

Die meisten Gäste bleiben jedoch lieber anonym. Kameras und Journalisten sind beim Dinner nicht zugelassen. Offiziell will Trump dort „über die Zukunft von Krypto“ sprechen – ein Thema, bei dem er eine bemerkenswerte Kehrtwende vollzogen hat. Bezeichnete er Kryptowährungen früher noch als „Schwindel“, schränkt er als Präsident regulierende Maßnahmen ein und schloss beispielsweise Justizabteilungen, die Kryptobetrug untersuchen.

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