Business & Beyond Nach Auto & Solar jetzt Luft: Chinas Jets deklassieren europäische Konkurrenz

Nach Auto & Solar jetzt Luft: Chinas Jets deklassieren europäische Konkurrenz

Milliardenschwere Konsequenzen

Die Demonstrationen chinesischer Überlegenheit haben bereits konkrete wirtschaftliche Folgen. Indonesien erwägt, von einem geplanten Kauf von 42 französischen Rafale-Jets im Wert von rund 7,3 Milliarden Euro zurückzutreten. Ein herber Schlag für die europäische Rüstungsindustrie, die ohnehin unter Druck steht.

Doch die Problematik reicht weit über einzelne Geschäfte hinaus. Die Rafale-Jets bilden einen zentralen Bestandteil der französischen Nuklearstreitkraft. Wenn diese Maschinen in direkten Konfrontationen so deutlich unterlegen sind, schwindet ihre abschreckende Wirkung – und damit ein Grundpfeiler europäischer Verteidigungsstrategie.

Strategische Neuausrichtung notwendig

Die Dominanz chinesischer Kampfjets markiert einen Wendepunkt im globalen Rüstungswettlauf. Pakistan, das laut Financial Times etwa 80 Prozent seiner Rüstungsgüter bei chinesischen Unternehmen erwirbt, profitiert von dieser Entwicklung unmittelbar. Andere Nationen könnten diesem Beispiel folgen.

Für Europa bedeutet dies mehr als nur verlorene Aufträge. Es geht um die grundsätzliche Frage, ob die europäische Verteidigungsindustrie noch wettbewerbsfähig ist – technologisch wie strategisch. Die Kombination aus überlegener KI-Integration und größerer Waffenreichweite verschafft chinesischen Systemen entscheidende taktische Vorteile, die sich nicht kurzfristig aufholen lassen.

Die europäische Rüstungsindustrie steht an einem Scheideweg. Die demonstrierte Überlegenheit chinesischer Kampfjets könnte einen Paradigmenwechsel in der globalen Sicherheitsarchitektur einleiten. Kurzfristig drohen weitere Auftragsstornierungen und ein Prestigeverlust europäischer Waffensysteme.

Langfristig muss Europa seine Verteidigungsstrategie neu ausrichten. Die Integration fortschrittlicher KI-Systeme und die Entwicklung von Waffen mit größerer Reichweite sind nicht mehr optional, sondern überlebensnotwendig für die Branche. Ohne massive Investitionen in diese Schlüsseltechnologien droht Europa, dauerhaft ins militärtechnologische Hintertreffen zu geraten – mit weitreichenden Folgen für die geopolitische Machtbalance.

Quellen: T-Online, WiWo

Seite 2 / 2
Vorherige Seite Zur Startseite