Putins Pokerspiel: Selenskyj bietet historisches Gipfeltreffen an

Trumps ambivalente Rolle

Der US-Präsident nimmt in diesem diplomatischen Tauziehen eine Schlüsselposition ein. Auf seiner Plattform „Truth Social“ drängte er beide Seiten zum Dialog: „Trefft euch, jetzt!“ Gleichzeitig äußerte er Zweifel an Putins Friedenswillen, da dieser zu sehr mit den Feierlichkeiten zum „Sieg im Zweiten Weltkrieg“ beschäftigt sei.

Trumps Frustration über die schleppenden Fortschritte wird immer deutlicher. Er hatte im Wahlkampf versprochen, den Konflikt nach seinem Amtsantritt rasch zu beenden. Nun droht er sogar mit einem Rückzug der USA aus den Vermittlungsbemühungen – ein taktisches Manöver, um beide Seiten zum Einlenken zu bewegen.

Die Türkei als Vermittler

Istanbul könnte erneut zum Schauplatz historischer Verhandlungen werden. Bereits 2022, kurz nach Kriegsbeginn, fanden dort Gespräche zwischen russischen und ukrainischen Delegationen statt – damals allerdings ohne durchschlagenden Erfolg.

Die Türkei unter Präsident Erdoğan hat sich als Vermittler angeboten und pflegt sowohl zu Moskau als auch zu Kiew vergleichsweise gute Beziehungen. Diese Neutralität macht das Land zum idealen Gastgeber für die heiklen Gespräche.

Die kommenden Tage werden zeigen, ob Putins Russland tatsächlich zu substantiellen Zugeständnissen bereit ist. Die Chancen stehen nicht optimal: Der Kreml-Chef hat wiederholt bewiesen, dass er diplomatische Initiativen für taktische Verzögerungen nutzt, während seine Truppen ihre Positionen konsolidieren.

Dennoch markiert Selenskyjs Angebot einen bedeutsamen Moment. Nach Jahren des Blutvergießens könnte ein persönliches Treffen der Staatschefs – sollte es zustande kommen – die Dynamik des Konflikts verändern. Die internationale Gemeinschaft blickt gespannt auf die Entwicklungen der nächsten Tage. Eines ist klar: Die Uhr tickt, und die Welt wartet auf ein Signal aus Moskau, das mehr als nur leere Rhetorik sein muss.

Quellen: Bild.de, X, Spiegel.de