Business & Beyond Sechs tote AfD-Kandidaten vor der Kommunalwahl und die Community spielt verrückt

Sechs tote AfD-Kandidaten vor der Kommunalwahl und die Community spielt verrückt

Ein Sprecher der Landeswahlleiterin teilte auf Anfrage auf Anfrage von T-Online mit, auch Kandidaten anderer Parteien und Wählervereinigungen seien nach ihrer Aufstellung zu den Wahlen gestorben. Zehn Todesfälle seien bekannt, vier davon beträfen die AfD. Die zwei Reservelisten-Kandidaten zählen nicht dazu.

Da die Kommunalwahlen in NRW durch die jeweiligen Kommunen in eigener Verantwortung durchgeführt werden, bestehe keine Meldeverpflichtung für solche Fälle bei der Landeswahlleiterin. Angesichts des langen Zeitraums zwischen der Aufstellung der Bewerber und der Wahl sieht das Kommunalwahlgesetz die Möglichkeit der Nachwahl vor, wenn ein Bewerber noch vor dem Wahltag stirbt.

Nicht nur die AfD ist von Todesfällen ihrer Kandidaten betroffen: In Hellenthal in der Eifel starb ein Kommunalwahlkandidat von den Grünen. In Bad Münstereifel starb Eleonore Jüssen. Sie war SPD-Kandidatin und wird von ihrer Partei mit warmen Worten verabschiedet: „Die Nachricht von Eleonores Tod hat uns wirklich umgehauen. Noch am Vorabend hatten wir Kontakt wegen ihres Wahlkampfs. Ihr Tod macht uns sehr traurig und wir sind in Gedanken bei ihrer Familie“ beschreibt Sebastian Glatzel, SPD-Fraktionsvorsitzender, die Gefühlslage.

Kandidaten, die vor der Wahl sterben sind statistisch eher die Regel als die Ausnahme – einfach, weil sich viele Menschen als Kandidaten für die kommunalwahl aufstellen lassen. Die Zahl der Bewerber liegt deswegen im hohen fünfstelligen Bereich. Allein in Köln sind es 1.822 Vorschläge für die Wahlen zu Stadtrat, Bezirksvertretungen, Integrationsrat und Oberbürgermeister. Landesweit werden in 396 Städten und Gemeinden sowie in 31 Kreisen Vertretungen für Gemeinderäte, Kreistage und Bezirksvertretungen sowie zum Regionalverband Ruhr gewählt.

Die Todesfälle haben Auswirkungen auf die Wahl: Stimmzettel müssen kurzfristig neu gedruckt werden und Briefwähler müssen neu wählen. Die in dem betroffenen Wahlbezirk bereits ausgestellten Wahlscheine verlieren ihre Gültigkeit. Meinungsforscher geben der AfD in Nordrhein-Westfalen, die in Umfragen hinter CDU und SPD gleichauf mit den Grünen bei 14 Prozent liegt, in einigen Wahlkreisen gute Chancen. Bei der Bundestagswahl war die AfD-beispielsweise in Gelsenkirchen mit 24,7 Prozent stärkste Kraft geworden.

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