Business & Beyond Standortfalle Deutschland: Warum Löhne, Kosten und Arroganz die E-Mobilität killen

Standortfalle Deutschland: Warum Löhne, Kosten und Arroganz die E-Mobilität killen

Während chinesische Hersteller die IAA mit bezahlbaren Elektromodellen dominieren, schocken BMW und Mercedes mit Preisaufschlägen von bis zu 20.000 Euro für ihre E-Versionen. Ein Standortproblem mit fatalen Folgen.

Die Elektromobilität in Deutschland steckt in einer Preisfalle. Auf der IAA in München präsentieren deutsche Hersteller zwar stolz ihre neuesten E-Modelle, doch die Preisschilder verursachen Schnappatmung. Während chinesische Marken mit erschwinglichen Stromern punkten, setzen BMW, Mercedes und Co. auf Premium-Strategien mit horrenden Aufpreisen. Ein fataler Kurs, der die heimische Autoindustrie ins Abseits manövrieren könnte, wie Branchenexperten warnen.

Luxus statt Massenmarkt: Deutsche Hersteller verprellen Mittelschicht

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: BMWs neuer Elektro-SUV iX3 startet bei satten 68.900 Euro, laut Business Insider fast 10.000 Euro mehr als sein Verbrenner-Pendant. Mercedes übertrumpft dies noch: Ihr elektrischer GLC soll bei 73.000 Euro beginnen – ein Aufschlag von erschreckenden 20.000 Euro gegenüber der Verbrennerversion. Von Einstiegsmodellen kann hier keine Rede sein.

Selbst die sogenannten „Brot-und-Butter-Autos“ werden zu Luxusgütern. Die elektrische G-Klasse von Mercedes kostet mit 142.621 Euro sogar 18.000 Euro mehr als die ohnehin schon teure Verbrennerversion (124.355 Euro), wie Bild berichtet. Diese Preispolitik trifft nicht nur Durchschnittsverdiener, sondern zunehmend auch besserverdienende Schichten.

China übernimmt: Bezahlbare E-Mobilität kommt aus Fernost

Während deutsche Konzerne in der Premiumfalle stecken, präsentieren chinesische Hersteller auf der IAA bezahlbare Alternativen. BYD mit dem Dolphin Surf, Leapmotor mit dem Lafa 5 und Nio mit dem Firefly zeigen, dass attraktive E-Mobilität nicht zwangsläufig unbezahlbar sein muss. Auch Skoda versucht mit dem Epiq, eine günstigere europäische Alternative zu bieten.

Die Dominanz chinesischer Hersteller im Massenmarkt ist kein Zufall. „Die Autos sind auch zu teuer, weil wir die höchsten Löhne der Welt haben, viel zu hohe Lohnnebenkosten, zu hohe Sozialhaushalte“, erklärt Auto-Experte Prof. Ferdinand Dudenhöffer laut Bild. Hinzu kommen die enormen Energiekosten am Standort Deutschland.

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