Business & Beyond Trillion or nothing: Elon Musk droht Tesla mit dem Abgang

Trillion or nothing: Elon Musk droht Tesla mit dem Abgang

Der reichste Mann der Welt fordert ein Aktienpaket im Wert von einer Billion Dollar. Die Bedingungen: Robotaxis, Millionen-Verkäufe und eine verachtfachte Marktkapitalisierung. Aktionäre entscheiden am 6. November.

Mit 461 Milliarden Dollar Privatvermögen ist Elon Musk bereits der reichste Mensch der Welt. Jetzt greift der Tesla-Chef nach einer Vergütung, die selbst diese astronomische Summe in den Schatten stellt.

Der Vorstand hat einen Bonus-Plan vorgeschlagen, der Musk Aktien im Wert von einer Billion Dollar zusichern würde – mehr als Tesla jemals verdient hat. Doch am 6. November müssen die Aktionäre zustimmen, und nicht alle sind begeistert.

Robotaxis und Milliardengewinne als Bedingung

Die Vergütung ist an ambitionierte Ziele geknüpft. Laut „t3n.de“ müsste Tesla unter Musks Führung eine Million Robotaxis auf die Straße bringen und ebenso viele Roboter ausliefern. Zusätzlich soll die Marktkapitalisierung bis 2035 auf 8,5 Billionen Dollar steigen – eine Verachtfachung des aktuellen Wertes. Zum Vergleich: Heute ist Tesla mehr wert als alle anderen Autokonzerne zusammen.

Um die volle Trillion zu erhalten, müsste Tesla einen Gewinn von 400 Milliarden Dollar erzielen und 20 Millionen Fahrzeuge verkaufen, berichtet „futurezone.at“. Kritiker bezweifeln, dass diese Ziele die astronomische Vergütung rechtfertigen. Die Beratungsorganisation ISS empfiehlt den Aktionären, gegen den Plan zu stimmen, da er zu einer Verwässerung der Aktien führe und Musks Kontrolle über das Unternehmen verstärke.

Musks Exit-Drohung

Der Tesla-CEO lässt keinen Zweifel daran, was passiert, wenn er seinen Willen nicht bekommt: Er droht mit Rücktritt. Dabei könnte seine eigene Stimme entscheidend sein – Musk hält bereits 13,5 Prozent der Stimmrechte. Bei Annahme des Plans würden seine Anteile auf 29 Prozent steigen.

Ein ehemaliger Tesla-Mitarbeiter kritisierte auf X, dass Musk bereits 20 Milliarden Dollar erhalten würde, wenn er den Börsenkurs innerhalb von zehn Jahren lediglich um jährlich 3,8 Prozent steigere – weniger als die durchschnittliche Wachstumsrate des S&P-500-Index. Andere CEOs könnten das mit weniger „politischem Drama“ erreichen, so der Kritiker laut „t3n.de“.

Business Punk Check

Die Trillion-Dollar-Forderung offenbart die wahre Dynamik der E-Mobilität: Es geht längst nicht mehr um Autos, sondern um Technologie-Ökosysteme. Während traditionelle Autobauer mit Margen von 5-10 Prozent kämpfen, zielt Musk auf ein Imperium aus Robotaxis, KI und Energielösungen.

Die harte Realität: Teslas Fahrzeugverkäufe stagnieren, der Cybertruck enttäuscht, und die Full Self-Driving-Technologie ist Jahre hinter den Versprechen zurück. Die Billion-Dollar-Wette ist Musks Versuch, den Fokus von aktuellen Problemen auf eine hypothetische Zukunft zu lenken. Für Investoren stellt sich die unbequeme Frage: Kauft man Musks Vision oder Teslas tatsächliche Performance? Die Antwort entscheidet nicht nur über seine Vergütung, sondern über die Zukunft der gesamten E-Mobilität.

Häufig gestellte Fragen

  • Sind Musks Robotaxi-Pläne realistisch oder nur ein Luftschloss?
    Die Technologie für vollautonome Robotaxis existiert noch nicht kommerziell. Experten schätzen, dass regulatorische Hürden und technische Herausforderungen einen flächendeckenden Einsatz frühestens 2027-2028 ermöglichen – deutlich später als Musks Versprechen.
  • Wie abhängig ist Teslas Erfolg wirklich von Elon Musk?
    Tesla hat unter Musk Pionierarbeit geleistet, doch die Abhängigkeit vom CEO wird zum Risikofaktor. Während traditionelle Autobauer wie VW und Mercedes ihre E-Auto-Strategien professionalisieren, bleibt Tesla stark an Musks persönliche Marke und seine zunehmend kontroversen Äußerungen gekoppelt.
  • Lohnt sich für Kleinanleger der Einstieg bei Tesla noch?
    Anleger sollten Tesla nicht mehr als reinen Autobauer bewerten, sondern als Tech-Unternehmen mit hohem Risiko-Rendite-Profil. Die Bewertung basiert weniger auf aktuellen Verkaufszahlen als auf zukünftigen Geschäftsfeldern wie Energiespeicherung, KI und autonomem Fahren – Bereiche, in denen Tesla sowohl Vorsprung als auch erhebliche Umsetzungsprobleme hat.
  • Welche Alternativen gibt es zu Tesla für Investoren im E-Mobility-Sektor?
    Statt auf einzelne Hersteller zu setzen, bieten Investments in die Ladeinfrastruktur oder Batterietechnologie möglicherweise stabilere Renditen. Unternehmen wie ChargePoint oder Zulieferer wie LG Energy Solution profitieren vom E-Auto-Boom unabhängig davon, welcher Hersteller das Rennen macht.

Quellen: „futurezone.at“, „t3n.de“