Deluxe & Destinations Das hier ist nicht White Lotus. Es ist besser

Das hier ist nicht White Lotus. Es ist besser

Diese Philosophie des „stillen Luxus“ zieht sich durch alle Bereiche des Resorts. Von den handwerklich gefertigten Möbeln über die natürlichen Materialien bis hin zu den sorgfältig kuratierten Aktivitäten ist alles darauf ausgerichtet, ein Gefühl von Authentizität zu vermitteln. Hier gibt es kein Animationsprogramm, keine laute Poolbar mit peinlichen Themenabenden. Stattdessen: Pickle Ball unter Palmen, Barfuß-Yoga im Morgenlicht, Kochkurse mit frisch geernteten Zutaten, abends ein Glas Mezcal unterm Sternenhimmel.

Der Preis des Paradieses

So viel Einzigartigkeit hat natürlich seinen Preis. Eine Nacht im Baumhaus beginnt bei rund 500 Euro, die großzügigen Haciendas mit eigenem Pool kosten ein Vielfaches. Doch was auf den ersten Blick teuer erscheint, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als durchaus kalkulierbare Investition in ein außergewöhnliches Erlebnis. Anders als in klassischen Strandhotels, wo man für jede Aktivität, jeden Cocktail und jede Extraleistung tief in die Tasche greifen muss, ist im Acre vieles bereits inklusive. Das Frühstück wird im Korb direkt ins Baumhaus geliefert. Der Zugang zum idyllischen Dschungelpool ist exklusiv den Übernachtungsgästen vorbehalten. Sogar ein neu eingerichteter Shuttle-Service zum nahe gelegenen Veleros Beach Club steht zur Verfügung – für alle, die nach Tagen im grünen Paradies noch ein wenig Meeresluft schnuppern möchten.

Kristy bringt es auf den Punkt: „Wir verkaufen nicht nur Übernachtungen, sondern ein Gesamterlebnis. Unsere Gäste kommen nicht wegen des Strandes oder des Golfplatzes – sie kommen, weil sie etwas suchen, das sich nicht in Sternen oder Quadratmetern messen lässt.

Ziegen-Date: Im Acre Resort gibt’s keine aufgesetzten Erlebnisse, sondern echten, tierischen Charme.

Verstecktes Mexiko

Acre fühlt sich mehr nach Mexiko an als viele andere Resorts, die zwar auf mexikanischem Boden liegen, aber kulturell nicht selten eher austauschbare internationale Enklaven sind. Hier schlägt dagegen ein mexikanisches Herz. Von den lokalen Materialien und Handwerkstechniken über die Bauern, die die Farm bewirtschaften, bis hin zur hauseigenen Mezcal-Linie – die mexikanische Kultur wird nicht als folkloristische Dekoration missbraucht, sondern mit Gehirnschmalz integriert.

„Wir wollen, dass unsere Gäste nicht nur in Mexiko übernachten, sondern Mexiko wirklich erleben“, sagt Kristy. „Das bedeutet, lokale Produkte zu verwenden, mit einheimischen Handwerkern zusammenzuarbeiten und die Kultur nicht nur zu konsumieren, sondern zu ihr beizutragen.“

Diese Verbundenheit mit Land und Leuten spiegelt sich auch in der wirtschaftlichen Dimension des Resorts wider. Als einer der größten Arbeitgeber in San José del Cabo bietet das Acre nicht nur Arbeitsplätze. Die Zusammenarbeit mit lokalen Bauern und Zulieferern stärkt die regionale Wirtschaft und schafft nachhaltige Wertschöpfungsketten.

Für Kristy, die seit zwei Jahrzehnten in Mexiko lebt, ist diese tiefe Verwurzelung in der lokalen Gemeinschaft kein Nebeneffekt, sondern die zentrale Säule des Erfolgs: „Wir sind nicht einfach ein Luxusresort, das zufällig in Mexiko steht. Wir sind ein Stück Mexiko, das zufällig ein Luxusresort geworden ist.

Ein Fenster zur Zukunft des Reisens

Beim Spaziergang vorbei an stolzierenden Pfauen und durch duftende Obstgärten wird deutlich: Das Acre ist mehr als ein ungewöhnliches Hotelkonzept. Es ist ein Fenster in eine mögliche Zukunft des Reisens, in der Nachhaltigkeit nicht nur eine PR-Nummer ist, sondern die DNA des gesamten Erlebnisses. In einer Welt, die zunehmend unter der Last des Massentourismus ächzt, zeigt Acre einen dritten Weg – jenseits von billigem Pauschaltourismus und verschwenderischem Superluxus. Kein Eskapismus als Flucht vor der Realität, sondern eine Rückkehr zu dem, was zählt: echte Erlebnisse, echte Orte, echte Begegnungen.

Wenn wir das grüne Tor hinter uns lassen, bleibt ein Gefühl zurück, das man nach einem Urlaub im Resort selten mitnimmt: keine Erschöpfung nach zu viel Programm, keine bleierne Sättigung nach zu viel Genuß. Sondern eine seltsame Mischung aus Ruhe und Neugier. Als hätte man einen geheimen Ort entdeckt, den man eigentlich für sich behalten möchte – und von dem man gleichzeitig der ganzen Welt erzählen will.

Von Bonn in den Baja-Dschungel: Property Host Kristy Stolle ist seit 20 Jahren in Cabo und kennt den Wandel vom Fischerdorf zum Luxus-Hotspot aus erster Hand.

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