Deluxe & Destinations Geld abheben im Ausland: So vermeiden Sie die teuersten Abzockfallen

Geld abheben im Ausland: So vermeiden Sie die teuersten Abzockfallen

Manchmal ist die Urlaubskasse abgezählt und dann ist es ärgerlich, wenn allein fürs Geld abheben bis zu zehn Prozent des Ersparten draufgeht. Diese Tipps helfen, unnötige Gebühren im Ausland zu vermeiden.

Der Vergleich, was das Leben am Urlaubsort mehr oder weniger kostet, als das Leben zu Hause, ist bei deutschen Touristen mindestens Gesprächsthema Nummer zwei und kommt unmittelbar nach dem Wetter. Um überhaupt bezahlen zu können, ist in vielen Ländern noch immer Bargeld das Mittel der Wahl und das kommt spätestens seit Abschaffung der Traveller-Schecks im Jahr 2015 , aus dem Automaten. Das allerdings kann für deutsche Reisende teuer werden. Neben den Gebühren der eigenen Bank lauern im Ausland zusätzliche Kostenfallen: versteckte Automatengebühren, schlechte Wechselkurse und die berüchtigte „Dynamic Currency Conversion“. Wer nicht aufpasst, zahlt schnell 10, 20 oder sogar 30 Euro zu viel – pro Abhebung.

Fast alle Banken in Deutschland verlangen Gebühren, wenn ihre Kunden außerhalb der Eurozone Geld abheben. Üblich sind 3 bis 6 Euro pro Vorgang, manche Institute verlangen zusätzlich einen prozentualen Aufschlag von 1,5 bis 2 Prozent. Wer in New York 200 Dollar abhebt, zahlt so nicht selten 10 Euro allein an die eigene Bank. Es gibt aber Ausnahmen: Direktbanken wie DKB, ING oder comdirect bieten spezielle Kreditkarten an, mit denen weltweit kostenlos abgehoben werden kann. Allerdings müssen Kunden die genauen Konditionen kennen – nicht jede Karte ist gebührenfrei, und oft gibt es Einschränkungen.

Das Reiseportal Indie Reisen listet Kriterien für eine reisetaugliche Kreditkarte auf: Keine Gebühren beim Geld abheben am Automaten im Ausland, staht ganz oben auf der Liste. Dazu kommen keine Gebühren beim Bezahlen in Fremdwährung, keine Wechselkursaufschläge, eine hohe Akzeptanz und keine allzu leichtfertigen Sperrungen seitens der Bank wegen Einsatz in exotischen Ländern. Auf dem Portal gibt es auch Hinweise auf die entsprechenden Kreditkartenanbieter. (https://indiereisen.de/reisetipps/)

Neben den Kosten der deutschen Bank kassieren viele ausländische Automatenbetreiber zusätzlich ab. Diese sogenannten Fremdgebühren werden direkt beim Abheben fällig und erscheinen auf dem Bildschirm. In den USA sind 3 bis 5 Dollar üblich, in Thailand sogar fix 220 Baht (rund 5,50 Euro). Wer nur 50 Euro abhebt, zahlt also mehr als zehn Prozent allein an Gebühren. Besonders ärgerlich: In manchen Ländern werden die Zusatzkosten erst ganz am Ende angezeigt – und oft ist es nicht möglich, den Vorgang ohne Kosten abzubrechen.

Viele Urlauber kennen den Moment: Der Automat fragt freundlich, ob man die Abhebung „bequem in Euro“ abrechnen lassen möchte. Klingt praktisch – ist aber die nächste teure Falle. Hinter der sogenannten Dynamic Currency Conversion (DCC) steckt ein schlechter Umrechnungskurs, den der Automatenbetreiber festlegt. Der Aufschlag liegt oft bei 5 bis 10 Prozent. Deshalb gilt die goldene Regel: Immer in Landeswährung abrechnen lassen. Das Netz ist voll von Kommentaren verärgerter Kunden, die sich am Geldautomaten betrogen fühlen. Aus Prag zum Beispiel berichtete ein Reisender, dass er für 4000 Kronen (etwa 160 Euro) fast 25 Euro mehr bezahlte, weil der Automat gleichzeitig Fremdgebühren und einen extrem schlechten Wechselkurs berechnete.

Mit diesen vier Tipps kann weniger schiefgehen:

Immer Landeswährung wählen: Ob beim Geldabheben oder beim Bezahlen im Restaurant wählen Sie niemals Euro, sondern die lokale Währung.

Weniger, aber größere Beträge: Da jede Abhebung kostet, ist es günstiger, einmal 300 Euro abzuheben als dreimal 100 Euro.

Notgroschen in bar mitnehmen: Für Länder mit hohen Gebühren lohnt es sich, bereits etwas Bargeld von Deutschland mitzunehmen – am besten in kleiner Stückelung.

Quittungen aufbewahren: Bei überhöhten Abrechnungen können Sie Ihre Bank ansprechen. Rückerstattungen sind selten, aber nicht ausgeschlossen.