Deluxe & Destinations Los Cabos: Der schlafende Riese erwacht 

Los Cabos: Der schlafende Riese erwacht 

Mexikos neues Genuss-Epizentrum 

Los Cabos hat sich in den letzten Jahren zu einem Geheimtipp für Gourmets entwickelt. Mit 350 Sonnentagen im Jahr und einer atemberaubenden Küstenlandschaft bietet die Region mittlerweile nicht nur ein perfektes Urlaubsklima, sondern auch eine blühende kulinarische Szene auf internationalem Niveau. 

Die gastronomische Landschaft in Los Cabos ist so vielfältig wie die Region selbst. Von traditionellen mexikanischen Gerichten bis hin zu innovativen Crossover-Küchen findet hier wirklich jeder etwas. Charakteristisch ist die Kombo aus lokalen Zutaten und internationaler Küche, die von renommierten Köchen aus aller Welt nach Los Cabos gebracht wurden. 

Ein Meilenstein für die kulinarische Szene, die Aufnahme in den Michelin-Guide 2024. Das Restaurant Cocina de Autor im Grand Velas Los Cabos wurde mit einem Stern ausgezeichnet – eine Premiere für die Region. 

Die Vielfalt der Restaurants ist beeindruckend: Von exklusiven Hotel-Restaurants wie eben dem Cocina de Autor oder dem La Frida, dem Signature-Restaurant des Pueblo Bonito Sunset Beach, über das preisgekrönte Don Sanchez in San José del Cabo bis hin zu authentischen Taquerias wie Lupita – die Bandbreite ist enorm. Viele Köche setzen auf eine Fusion aus mexikanischen Traditionen und internationalen Einflüssen, oft gepaart mit einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit und lokale Produkte. 

Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Meeresfrüchten, die frisch aus dem Pazifik und dem Golf von Kalifornien auf die Teller kommen. Aber auch die Weine der aufstrebenden mexikanischen Winzer sowie der traditionelle Mezcal spielen eine wichtige Rolle in der lokalen Gastronomieszene. 

Die kulinarische Entwicklung in Los Cabos spiegelt den Wandel der Region wider: Was vor 25 Jahren noch ein verschlafenes Fischerdorf ist, hat sich im Stillen zu einem angesagten Urlaubsziel mit Weltklasse-Gastronomie entwickelt. Das zieht nicht nur Touristen an, sondern auch internationale Spitzenköche, die hier neue kulinarische Konzepte umsetzen.

Mexikanische Tradition trifft auf moderne Mixology: Die Bar des preisgekrönten Don Sanchez in San José del Cabo – Ein Fest für Gaumen und Augen. Credit: Lars Jacobsen 

Cousteaus Erbe: Das Aquarium der Welt 

Ein absolutes Must-do in Cabo: Schnorcheln in der Sea of Cortez am Cabo Pulmo Nationalpark – vom legendären Meeresforscher Jacques Cousteau so treffend als das „Aquarium der Welt“ bezeichnet. Cabo Pulmo, etwa zwei Stunden nördlich von Cabo San Lucas, beherbergt das einzige lebende Hartkorallenriff an der Westküste Nordamerikas. Seit seiner Erklärung zum Schutzgebiet 1995 ist der Park ein Paradebeispiel für marine Regeneration. Die Artenvielfalt, die schon Cousteau in den 1960er Jahren begeisterte, ist auch heute noch beeindruckend: Wir sehen eine Vielzahl bunter Fische, die das kristallklare Wasser bevölkern, darunter majestätische Königin-Engelfische mit leuchtend blauen und gelben Farben, Schwärme von mexikanischen Halsband-Husarenfischen, flinke Cortez-Regenbogenlippfische und sogar einige imposante gelbe Zackenbarsche. 

Während unsere Gruppe sich etwas zerstreut und jeder den Blick auf die bunte Unterwasserwelt genießt, habe ich das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Dumpf höre ich gedämpfte Rufe unter Wasser – der raue Wellengang erschwert die Verständigung. Ich sehe Guide Sol winken und schwimme zu ihm. Eine Meeresschildkröte gleitet majestätisch durch das klare Wasser. Wir folgen ihr mit respektvollem Abstand. Dann eine zweite, kurz darauf eine dritte. Gemeinsam ziehen sie ihre Bahnen durch das Wasser, als wären wir gar nicht da. In der Gegenwart dieser anmutigen, urzeitlichen Wesen scheinen die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu verschwimmen, als wären wir Zeugen eines Moments, der schon vor Millionen Jahren genauso stattgefunden haben könnte. Sie bewegen sich mit einer zeitlosen Eleganz, die den Eindruck erweckt, als hätten sie schon immer hier genauso ihre Bahnen gezogen, lange bevor Menschen diese Gewässer entdeckten. Wir vergessen die Zeit und schwimmen bestimmt 20 Minuten mit ihnen.

Zeitlose Giganten: Meeresschildkröten sind die ältesten noch lebenden Reptilien. Sie bewohnen seit 225 Millionen Jahren die Weltmeere und haben sich seitdem physisch kaum verändert. Credit: Evie Wilderness. 

Seite 3 / 4
Vorherige Seite Nächste Seite