Deluxe & Destinations Ruhestand zu zweit: Wenn der Partner plötzlich den ganzen Tag da ist

Ruhestand zu zweit: Wenn der Partner plötzlich den ganzen Tag da ist

Die männliche Identitätskrise

Besonders Männer kämpfen oft mit dem Verlust ihrer beruflichen Identität. „Sie müssen auch emotional damit klarkommen, dass sie in einem bislang wichtigen Part ihres Lebens nicht mehr gebraucht werden“, erklärt Christine Backhaus. „Sie fühlen sich auch zu Hause nicht mehr wirklich integriert und nicht mehr wirklich wertvoll.“

Der größte Fehler, den Partner – besonders Frauen – in dieser Situation machen können: „Ihm das Gefühl zu geben, dass er nicht willkommen ist, dass man ihn sich lieber woanders wünscht“, warnt Bühler. Diese Ablehnung verstärkt die Identitätskrise und erschwert die Anpassung an die neue Lebensphase.

Neustart im Herbst des Lebens

Der Ruhestand muss keine Krise sein, sondern kann zum Neuanfang werden. Wenn es gelingt, Gefühle offen anzusprechen, Unsicherheiten einzugestehen und Erwartungen klar zu formulieren, eröffnen sich neue Perspektiven für die Beziehung.

„Man muss anerkennen, dass die Rentenzeit eine herausfordernde ist“, resümiert Janina Bühler. „Aber es wäre vermessen und auch traurig, wenn man nicht denken würde, dass es auch eine Chance ist.“

Rolf Schmiel richtet seinen Appell besonders an die Männer: „Habt Mut, zu der Angst zu stehen, die die Rente für euch mit sich bringt. Denn das macht euch auch liebenswert, wenn ihr dabei nicht zu sehr jammert.“

Der Ruhestand kann zum zweiten Frühling einer Beziehung werden – wenn beide Partner bereit sind, ihre Rollen neu zu definieren und gemeinsam eine Zukunft zu gestalten, die Raum für Gemeinsamkeit und individuelle Entfaltung bietet.

Quelle: n-tv

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