Deluxe & Destinations SIMPLE – Hamburg bekommt endlich ein Sandwich, das nicht so tut, als wäre es nur die belegte Nebensache.

SIMPLE – Hamburg bekommt endlich ein Sandwich, das nicht so tut, als wäre es nur die belegte Nebensache.

Eimsbüttel hat ein neues „Problem“: Man kommt an einer Adresse nicht mehr vorbei, ohne plötzlich Hunger zu bekommen. Nicht der brave „Ich nehm‘ vielleicht ’nen Toast“-Hunger, sondern der große, wilde, unanständige Wunsch nach einem Sandwich, das mehr Persönlichkeit hat als die meisten Leute auf LinkedIn.

Simple heißt die neue Stullen-Offenbarung: Bigger, Bolder, Breadier

Die Stullen sind sechs Zentimeter hoch. Sechs! Das ist nicht mehr Snack, das ist Architektur mit Kruste. Das fluffig-krosse Sauerteigbrot stammt von einem prominenten Hamburger Bäcker, dessen Namen Food-Nerds wie ein Passwort hüten. Darauf landen:

  • Koreanischer Schweinebauch, der so zart ist, dass man kurz an Liebe glaubt.
  • Meatballs, die aussehen wie „New York ruft an“.
  • Burrata, cremig wie ein italienischer August.
  • Pastrami, die dir zuflüstert: Du verdienst das.

Dazu Soßen, Gemüse, Chips – und Kuchen für die Süßtruppe unter den Hedonisten.

Von London nach Paris nach Eimsbüttel – und davor: England 1762

Bevor Hamburg now officially im Sandwich-Game mitspielt, ein kurzer Geschichtstrip:

Erfunden wurde das Ganze von John Montague, 4. Earl of Sandwich, britischer Staatsmann des 18. Jahrhunderts. Legende A: Er war Kartenspiel süchtig und wollte nicht aufstehen – also Essen zwischen zwei Brotscheiben.
Legende B (PR-tauglicher): Er war als Staatsmann schlicht zu busy für Messer und Gabel.

Seine Mitspieler wollten „das gleiche wie Sandwich“. Boom. Weltkarriere. Anfangs nur in feinen Herrenclubs serviert, seit dem 19. Jahrhundert auch für Damen freigegeben. England machte es zur Tea-Time, Frankreich zum Picknick – die USA erfanden dann gleich das Club Sandwich, weil natürlich jemand die Sache mit Bacon, Huhn und Mayo eskalieren musste.

Simple

Opening und harte Suchtgefahr: Simple baut auf diese Historie, aber ohne Museumsvibe, mit dem Credo „Since bread came sliced“. Hamburg hat Cafés, Bistros, Handwerksbrote und Latte-Armeen. Aber ein Sandwich, das sich wie ein eigenes kleines Event anfühlt? Das ist neu.

Simple ist jetzt da. Eimsbüttel ist bereit. Und wer einmal reinbeißt, weiß sofort: sechs Zentimeter können eine verdammt große Sache sein.