Deluxe & Destinations Zwischen Himmel und Erde: Christian Böll über Luxus, Reisen und die Zukunft von Windrose 

Zwischen Himmel und Erde: Christian Böll über Luxus, Reisen und die Zukunft von Windrose 

Nachhaltigkeit ist ein großes Thema, vor allem auch in der Reisebranche. Wie verbindet WINDROSE Luxus mit umweltbewusstem Handeln?

Luxusreisen und der nachhaltige Umgang mit unserem Planeten sind keine Gegensätze. Luxus steht längst nicht mehr nur für Überfülle, Prunk und Opulenz. Nach wie vor definiert Luxus zwar den höchstmöglichen Qualitätsstandard, schließt aber auch alle sozialökologischen Aspekte mit ein. Auch wir bieten unseren Gästen selbstverständlich Reisen an, die beispielsweise mit umweltbewussten Hotels und lokalen Dienstleistern zusammenarbeiten. Viele Gäste wünschen sich auch, ganz nah an der Natur dran zu sein und von Guides begleitet zu werden, die vor Ort aufgewachsen sind und jeden Winkel kennen. Und für viele Luxus-Resorts ist es inzwischen selbstverständlich, gewisse Nachhaltigkeitsziele zu erfüllen, ohne dass sie speziell damit werben. 

Was sind die außergewöhnlichsten Wünsche, die Ihnen Kunden gegenüber bisher geäußert haben?

Es gibt es immer wieder besondere Wünsche, vom täglichen Apfel zum Frühstück bis zum Zimmer, das immer Richtung Sonnenuntergang ausgerichtet sein soll. Aber mehr ins Detail gehen kann ich nicht, denn wir respektieren natürlich die Privatsphäre unserer Gäste. Grundsätzlich versuchen wir (fast) alles möglich zu machen.  

Welche Destinationen oder Erlebnisse liegen aktuell besonders im Trend –und welche haben Sie selbst überrascht?

Japan ist schon fast ein Dauerbrenner, auch Indochina sowie Bhutan erfreuen sich hoher Nachfrage. Städtereisen, insbesondere innerhalb und nach Europa, wecken bei Reisenden ein hohes Interesse – ebenso Skandinavien. Auch Südamerika, Chile und Argetinien werden wieder häufig bei uns nachgefragt. Nicht zu vergessen Afrika, insbesondere Safaris innerhalb Süd- und Ostafrikas bis nach Ruanda, mit einem einmaligem Gorilla Trecking. 

Haben die Krisen der letzten Jahre – von der Pandemie bis hin zum Klimawandel – die Wünsche der Superreichen verändert?

Ja, auf jeden Fall. Seitdem geht es endlich mehr um Indiviidualität und persönliche, emotinale Erlebnisse, zum Beispiel in der Natur, mit Tieren. Es geht darum, einzigartige unvergessliche Momente zu erleben, auf die man ein Leben lang zurückblicken kann.  

Wie sieht die Luxusreise der Zukunft aus? Wird es mehr um Exklusivität oder um Individualität gehen?

Trend ist ganz klar die Individualität. Es geht immer mehr darum, den besonderen Moment zu leben, der einen berührt und in Erinnerung bleibt, zum Beispiel die Farben von Nordlichtern live zu erleben oder das Naturschauspiel der Arktis oder Antarktis zu sehen.  

Welche Rolle spielen neue Technologien wie Künstliche Intelligenz, Virtual Reality oder Blockchain in der Zukunft des Reisens?

Insbesondere im Luxussegment gehe ich davon aus, dass die individuell vom Reisedesigner für udn mit dem Gast gestaltete Reise weiterhin eine große Rolle spielen, aber digitale und KI-Tools werden uns hier als Assistenten die Arbeit erlechtern erleichtern. Wir schauen uns hier bereits diverses an, zum Beispiel den Microsoft Copilot etc. 

Herr Böll, welche drei Orte auf der Welt inspirieren Sie persönlich am meisten?

Da gibt es natürlich viele fantastische Orte auf der Welt…. Zum Beispiel die Anden, Patagonien. Ich möchte unbedingt einmal die Carretera Austral fahren – eine 1.240 Kilometer lange Straße, die durch den nördlichen Teil des chilenischen Patagoniens führt und als schönste Fernstraße der Welt gilt. Ein wunderbares persönliches Erlebnis war im letzten Jahr das Zusammentreffen mit Gorillas in Runanda, wo ich den Tieren ganz nah gekommen sind. Der Blick in deren Augen, wird mir immer in Erinnerung bleiben. Das war nahezu menschlich. Ebenfalls einen tiefen Eindruck hat eine Antarktisreise bei mir hinterlassen, bei der ich u. a. Kaiserpinguine und Wale gesehen habe. Auch die Natur ist überwältigend, die Farben und Lichter, die großen Gletscher und riesigen Eisberge. Und ich möchte noch einen vierten Ort nennen, die Malediven. Diese wunderbaren Sandstrände, das Wasser, Tauchen und Schnorcheln sowie einen hohe Privatspähre sind immer wieder ein Reise Wert. 

Ruanda Teeplantage

Reisen Sie privat lieber mit einem Rucksack oder einer Limousine?

Ob im Auto oder zu Fuß, schnell oder langsam – am besten ist aus meiner Sicht die Mischung von beidem. Mal will ich Tempo, mal Zeit haben und entschleunigen, anstatt zu hetzen. Viele Dinge, zum Beispiel bestimmte Landschaften, muss man einfach zu Fuß erleben, erwandern oder per Fahrrad entdecken.  

Was war Ihre schönste Reiseerfahrung? Und gab es einen Moment, in dem Sie dachten: „Das will ich nie wieder erleben“?

Letzteres ganz klar nein. Zu den schönsten Reiseerfahrungen gehören die Natur- und Tiererlebnisse in der Antarktis und die Begegnung mit Gorillas. Auch Wandern in Kanada, Manitoba hat mir wahnsinnig gut gefallen, wo ich u. a. Eisbären und Belugawale beobachten konnten. Von den Nordlichtern Kanadas ganz zu schweigen. Ebenfalls unvergesslich: Vor zwei Jahren beim Skifahren habe ich den ersten Halo gesehen.  

Ruanda Gorilla Trekking

Können Sie uns einen kleinen Vorgeschmack auf die spannendsten Windrose-Projekte der kommenden Jahre geben?

Sicher ist der Fokus auf Erlebnisreisen, auf Menschen, Kulturen, die Natur, Tiere. Dieser Bereich wird weiter ausgebaut werden. 

Was treibt Sie jeden Tag an, die Marke Windrose weiterzuentwickeln?

Zum einen, dass Reisen für mich eine der schönsten Dinge auf diesem Planeten sind. Diese Erfahrungswerte möchte ich niemals missen. Reisen bildet den Kopf und das Herz. Man lernt so viel, erweitert den persönlichen Horizont, wenn man mit offenen Augen durch diese trotz aller Probleme wunderschöne Welt geht. Dann natürlich unsere Gäste, deren unbeschreibliche Freude über besondere Reiseerlebnisse. Und natürlich vor allem mein großartiges WINDROSE-Team, ohne deren Leidenschaft und Wissen das alles nicht möglich wäre.  

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