Drive & Dreams Absatzkrise? Von wegen: Volkswagen kündigt Sonderschichten für den Bau von neuen Verbrenner-Modellen an

Absatzkrise? Von wegen: Volkswagen kündigt Sonderschichten für den Bau von neuen Verbrenner-Modellen an

Dazu kommen politische Entscheidung, die den Elektronantrieb ebenfalls nicht bevorzugen –  jedenfalls nicht, wenn private Käufer über die Anschaffung eines Neuwagens entscheiden wollen. Die sich abzeichnende Regierungskoalition aus Union und SPD will nur die steuerliche Förderung von E-Fahrzeugen als Dienstwagen ausweiten und künftig auch teurere E-Modelle bis zu einem Listenpreis von 100.000 Euro günstiger versteuern lassen. Davon profitieren jedoch nur Dienstwagen-Fahrer. Das gleiche gilt für die vorgesehene Sonderabschreibung von E-Autos, die die Anschaffungskosten schneller und in größerem Umfang steuerlich wirksam werden lässt. Darüber hinaus bleibt alles beim Alten. Ob, wie angedacht, Geld aus dem EU-Klimasozialfonds fließt, damit sich auch Normalverdiener ein neues E-Auto leisten können, steht in den Sternen. Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller hat den Koalitionsvertrag deswegen als „wenig konkret“ bemängelt. Er führe „zu Unsicherheit und Kaufzurückhaltung bei E-Auto-Kunden, der dringend benötigte Hochlauf der Elektromobilität wird vertagt.“ Genau das spiegelt sich in den Maßnahmen bei VW offenbar wider.

Und auch Trend Nummer zwei, die vielbeschworene Krise bei Volkswagen, ist relativ. Das Kraftfahrzeug-Bundesamt hat dazu Zahlen parat. Danach sieht es beim Absatz des VW-Konzerns im Jahr 2024 so aus: Top 1 unter allen Automarken ist VW mit dem Golf bei 100.183 Neuzulassungen. Die Plätze 1 bis 5 der meistverkauften Autos in Deutschland sind von Modellen des VW-Konzerns belegt. Insgesamt konnte die Marke VW 2024 trotz rückläufigem Gesamtmarkt von -1 Prozent den Absatz um 3,4 Prozent steigern. Bei Elektroautos (BEV) musste VW zwar dem Markttrend folgend Absatzeinbußen von -12,1 Prozent hinnehmen, allerdings erheblich weniger als der Gesamtmarkt mit -27,4 Prozent. Unter den drei Top-Marken bei Elektroautos lag VW einsam an der Spitze mit 62.000 Einheiten – fast doppelt so viele wie Tesla. Und In Europa konnte VW seine Pole-Position sogar weiter ausbauen. Der EU-Marktanteil des Konzerns aus Wolfsburg steigt auf 26,3 Prozent. Der Marktanteil der Nummer zwei in der EU, der französischen Stellantis-Gruppe, ging von 16,5 Prozent auf 15,2 Prozent zurück. Auf dem umkämpften Heimatkontinent also ist VW mit Abstand der erfolgreichste Konzern.

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