Drive & Dreams E-Auto-Massaker: BYD schwächelt, Tesla stürzt – wird VW der lachende Dritte?

E-Auto-Massaker: BYD schwächelt, Tesla stürzt – wird VW der lachende Dritte?

Der E-Auto-Markt zeigt bizarre Wendungen: Während Tesla in Europa einbricht und BYD in China schwächelt, könnte ausgerechnet der totgesagte VW-Konzern als Gewinner hervorgehen. Ein Blick auf den Dreikampf der E-Giganten.

Der chinesische E-Auto-Riese BYD verzeichnet erstmals seit Jahren einen Gewinneinbruch, während Tesla in Europa regelrecht abstürzt. Diese überraschende Marktverschiebung könnte ausgerechnet dem oft totgesagten VW-Konzern neue Chancen eröffnen.

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Gewinneinbruch trotz Wachstum: BYDs China-Problem

BYD meldete am 29. August 2025 einen massiven Gewinnrückgang im zweiten Quartal. Der Nettogewinn sank auf 6,4 Milliarden Yuan (etwa 895 Millionen US-Dollar) – 30 Prozent weniger als im Vorjahr, wie laut „Finanzen.net“ bekannt wurde. Die Aktie reagierte prompt mit einem Kursrutsch von zeitweise 8 Prozent.

Besonders alarmierend: Die 3-Monats-Entwicklung zeigt einen Abschlag von 17,02 Prozent. Analysten von Jefferies sprechen von einer „überraschenden Underperformance“, die aus „einem Zusammenwirken von schwachem Verkaufsmomentum und strukturellen Gegenwinden, die seinen einst beeindruckenden Wettbewerbsvorteil aushöhlen“, resultiere, so der Bericht. Die Experten haben bereits reagiert: „Angesichts der Ergebnisse des ersten Halbjahres und des unerbittlichen Wettbewerbs im Inland senken wir unsere Gewinnprognosen für 2025-2027“, erklären sie laut „Finanzen“.

Preiskampf frisst Margen auf

Der Hauptgrund für BYDs Probleme liegt im selbstentfachten Preiskampf. Das Unternehmen senkte seine Preise im chinesischen Markt um durchschnittlich 34 Prozent, wie „Industriemagazin“ berichtet. Diese aggressive Strategie führte zu einem Margenverfall in der gesamten Branche auf etwa 10 bis 15 Prozent. Gleichzeitig steigt die Verschuldung, während die chinesischen Behörden inzwischen die Hersteller auffordern, die ruinösen Rabattschlachten zu beenden.

Trotz der Heimatmarkt-Probleme richtet BYD seinen Blick verstärkt nach Europa. Auf zwei Großbaustellen entstehen neue Produktionsstätten, die ab 2026 Modelle wie Dolphin und Atto 3 für den europäischen Markt fertigen sollen. Zusammen mit dem geplanten Standort in der Türkei bilden sie die Brückenköpfe für BYDs Europa-Offensive.

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