Drive & Dreams Elektro-Zwang für Firmenflotten: EU plant Verbrenner-Killer schon ab 2027

Elektro-Zwang für Firmenflotten: EU plant Verbrenner-Killer schon ab 2027

Die EU erwägt radikale Elektroquoten für Unternehmensflotten – bis zu 100 Prozent ab 2030. Ein Vorstoß, der das offizielle Verbrenner-Aus 2035 faktisch vorziehen würde und die Branche spaltet.

Die Elektromobilität könnte in Europa deutlich früher zum Standard werden als bisher angenommen. Während offiziell das Verbrenner-Aus für 2035 festgeschrieben ist, plant die EU-Kommission nun einen strategischen Umweg. Über strenge Elektroquoten für Firmenflotten könnte der Verbrennungsmotor schon Jahre früher faktisch vom Markt verschwinden – ein Manöver, das die Automobilbranche in Aufruhr versetzt.

Firmenflotten als Hebel für die Mobilitätswende

Die Zahlen sprechen für sich: Rund 60 Prozent aller Fahrzeugzulassungen in der EU entfallen auf Unternehmen. Genau hier setzt die Kommission mit ihrer am 5. März veröffentlichten Mitteilung zur „Dekarbonisierung der Unternehmensflotten“ an. Die Definition von „Firmenflotte“ fällt dabei bewusst umfassend aus – betroffen wären klassische Dienstwagen ebenso wie Mietfahrzeuge, Transporter und sogar Fahrzeuge, die Hersteller auf sich selbst zulassen.

Ein zügigerer Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge in Unternehmensflotten könnte der europäischen Autoindustrie Vorteile verschaffen und ihre Wettbewerbsfähigkeit sowie Krisenfestigkeit stärken, argumentiert die Kommission. Zudem würden Flottenfahrzeuge aufgrund ihrer höheren Kilometerleistung überproportional zur Emissionsreduktion beitragen.

Elektroquote als Branchen-Schock

Was in Brüssel als logischer Schritt zur Klimaneutralität gesehen wird, löst bei betroffenen Unternehmen Alarmstimmung aus. Laut Branchenberichten stehen drastische Quotenvorgaben im Raum: Bis zu 75 Prozent Elektroanteil bei Neuwagen ab 2027 und sogar bis zu 100 Prozent ab 2030. Zum Vergleich: Aktuell liegt die Elektro-Quote in deutschen Fuhrparks bei mageren 23 Prozent.

Richard Knubben, Generaldirektor des europäischen Leasing-Dachverbands „Leaseurope“, bringt die Befürchtungen auf den Punkt: „Wenn die EU ab 2030 eine Elektroquote für Flotten einführt, würde dies – durch die Hintertür – effektiv einer Vorverlegung des Verbots von Verbrennungsmotoren im Jahr 2035 gleichkommen, da mehr als die Hälfte aller in der EU verkauften Fahrzeuge von unseren Mitgliedern finanziert und erworben werden“, wie „Merkur“ schreibt.

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