Drive & Dreams IAA-Offensive: Chinas Autobauer brechen das Preisgesetz – 30 % billiger, flächendeckend

IAA-Offensive: Chinas Autobauer brechen das Preisgesetz – 30 % billiger, flächendeckend

Chinesische Autobauer stürmen den deutschen Markt mit radikalen Preisstrategien und massivem Händlerausbau. Ihr Marktanteil hat sich bereits verdoppelt – und das ist erst der Anfang.

Die IAA in München wird zur Bühne für Chinas Autooffensive. Mit 116 Ausstellern stellen die Chinesen nach Deutschland das größte Länderkontingent – und demonstrieren unmissverständlich ihre Expansionspläne für Europa. Während die deutschen Platzhirsche noch dominieren, zeichnet sich eine Marktverschiebung ab, die das Potenzial hat, die europäische Automobillandschaft grundlegend zu verändern.

Der stille Marktangriff

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Mehr als 35.000 chinesische Fahrzeuge wurden laut „FAZ“ von Januar bis August in Deutschland zugelassen. Mit 1,9 Prozent Marktanteil wirkt das zunächst bescheiden – doch dieser Wert hat sich im Jahresvergleich bereits verdoppelt.

Rechnet man die zum chinesischen Geely-Konzern gehörenden Marken Volvo und Polestar hinzu, steigt der Anteil auf über 4 Prozent – mehr als Toyota und Tesla zusammen. Europaweit sieht die Situation für deutsche Hersteller noch bedrohlicher aus. Wie eine Analyse des Marktbeobachters Jato Dynamics zeigt, erreichen chinesische Marken dort bereits einen Anteil von über 5 Prozent, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Und die Expansion beschleunigt sich.

Aggressive Händlernetz-Strategie

BYD, Chinas Elektroauto-Gigant, verfünffachte seine Neuzulassungen in Deutschland auf 8.500 Fahrzeuge. Deutschlandchef Lars Bialkowski verkündete auf der IAA ein Absatzziel von 50.000 Einheiten. Der Schlüssel zum Erfolg: ein massiver Ausbau des Händlernetzes.

Von derzeit 50 Standorten soll die Zahl laut „Focus“ bis Ende 2026 auf 300 steigen – und damit in die Dimensionen etablierter deutscher Marken vordringen, die zwischen 300 (Audi) und 700 (VW) Händler unterhalten. Auch Xpeng, in China Technologiepartner von VW, setzt voll auf europäisches Wachstum. Der für das Auslandsgeschäft zuständige Vizechef Brian Gu sieht in Europa die besten Expansionschancen. Symbolträchtig platzierte Xpeng seinen IAA-Stand direkt gegenüber von VW – und feierte dort den Europastart seines Elektromodells P7.

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