Drive & Dreams Mäuse im Zug: Flixtrain kämpft mit Nagerproblem

Mäuse im Zug: Flixtrain kämpft mit Nagerproblem

Günstige Tickets, aber unerwünschte Mitfahrer: Flixtrain-Passagiere berichten vermehrt von Mäusen in Abteilen. Der Bahn-Konkurrent kennt das Problem, tut sich mit Lösungen jedoch schwer. Ein Hygiene-Desaster auf Schienen?

Die Urlaubsfreude verflog schneller als geplant. Statt entspannter Heimreise erlebte eine vierköpfige Reisegruppe Mitte Mai im Flixtrain zwischen Dresden und Dortmund eine unerwartete Begegnung der pelzigen Art. Mehrere Mäuse liefen frei durch ihr Abteil – ein Schock für die Reisenden und ein Imageproblem für den Bahn-Konkurrenten, der mit günstigen Preisen punkten will.

Bekanntes Problem auf Schienen

„Zu unserem großen Schock liefen in unserem Abteil mehrere Mäuse herum“, berichtet eine der betroffenen Reisenden, wie „DerWesten“ berichtet. Die Reaktion des Zugpersonals überraschte noch mehr: Das Problem sei bekannt, Mäusefallen bereits aufgestellt. Maßnahmen, die offensichtlich wenig Wirkung zeigten. Die Nager bewegten sich weiterhin ungehindert durch den Waggon.

Was zunächst wie ein Einzelfall klingt, entpuppt sich bei genauerer Recherche als wiederkehrendes Phänomen. In sozialen Medien häufen sich ähnliche Berichte. Ein Reddit-Nutzer beschreibt seine Begegnung: „Highlight der Fahrt war eine Maus, die im Abteil gelebt hat und immer mal rauskam, um sich an den aus dem umgekippten Mülleimer gefallenen Resten zu bedienen.“ Andere Passagiere berichten von durchnässten Teppichböden, die Gepäckstücke sofort durchweichten.

Entschädigung? Fehlanzeige!

Die betroffene Urlauberin wandte sich nach dem Vorfall an Flixtrain und forderte Schadensersatz. Die Antwort fiel ernüchternd aus: Da keine „große Verspätung“ entstanden sei, verweigerte das Unternehmen zunächst jegliche Entschädigung. Stattdessen erhielt sie ein Entschuldigungsschreiben mit dem Versprechen, den Fall an die Qualitätsabteilung weiterzuleiten.

Erst nach Konfrontation durch Medien lenkte Flixtrain teilweise ein. Das Unternehmen erklärte: „Die meisten Anbieter im Schienenpersonenverkehr sind ab und an von Mäusebefall betroffen, da sich die Wagen verschiedener Anbieter für Wartung etc. in denselben Abstellhallen befinden.“ Man nehme betroffene Wagen aus dem Verkehr und unterziehe sie einer „gründlichen Reinigung mit einer professionellen Schädlingsbekämpfung“. Eine mögliche Entschädigung wolle man nun doch prüfen.

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