Drive & Dreams Revolution im Elektro-Markt: Britische Batterie lädt E-Autos in nur 18 Sekunden voll

Revolution im Elektro-Markt: Britische Batterie lädt E-Autos in nur 18 Sekunden voll

Flexibilität als Trumpf

Ein weiterer Vorteil der VarEVolt-Batterie liegt in ihrem modularen Aufbau. „Wir können uns auf die Reichweite konzentrieren, wir können uns auf die Leistung konzentrieren oder wir können beides ausbalancieren“, erläutert Paul Dickinson, CEO der RML Group im Gespräch mit „Autocar“. Diese Flexibilität macht die Technologie nicht nur für Neuwagen interessant, sondern eröffnet auch Möglichkeiten im Nachrüstmarkt.

Konkrete Pläne gibt es bereits für Hochleistungsfahrzeuge wie den LaFerrari oder den McLaren P1, für die RML spezielle Nachrüstkits entwickeln will. Die Batterie könnte damit sowohl in Massenmodellen als auch in exklusiven Sportwagen zum Einsatz kommen.

Herausforderungen bleiben

Trotz des technologischen Durchbruchs bleiben Fragen offen. Die extrem kurze Ladezeit von 18 Sekunden setzt eine entsprechend leistungsfähige Ladeinfrastruktur voraus, die derzeit noch nicht flächendeckend existiert. Auch die Kosten der Technologie sind bislang nicht beziffert – ein entscheidender Faktor für den Massenmarkt.

Zudem bleibt abzuwarten, wie sich die hohen Lade- und Entladeraten langfristig auf die Lebensdauer der Batterien auswirken. Bisherige Schnellladetechnologien führen oft zu beschleunigter Alterung der Zellen, ein Problem, das RML offenbar gelöst haben will.

Ausblick

Die VarEVolt-Batterie könnte den entscheidenden Wendepunkt für die breite Akzeptanz der Elektromobilität markieren. Wenn das Laden tatsächlich schneller wird als das Tanken, fällt eines der letzten schlagkräftigen Argumente gegen den Umstieg auf Elektrofahrzeuge.

Die Technologie dürfte zunächst in Premium-Segmenten Einzug halten, bevor sie – bei erfolgreicher Skalierung der Produktion – auch in Volumenmodellen implementiert werden könnte. Entscheidend wird sein, ob die Ladeinfrastruktur mit dieser Entwicklung Schritt halten kann. Energieversorger und Netzbetreiber stehen vor der Herausforderung, Ladestationen zu entwickeln, die solche Leistungsspitzen bewältigen können.

Sollte dies gelingen, könnte die Innovation aus Großbritannien tatsächlich den Durchbruch bedeuten, auf den die Elektromobilität gewartet hat: Laden in Sekunden statt in Minuten – und damit schneller als jeder Tankstopp.

Quellen: Autocar, Live Science, futurezone.de. chip.de, t-online.de

Seite 2 / 2
Vorherige Seite Zur Startseite