So sieht VW’s Antwort auf China aus. Leider kommt sie erst in zwei Jahren
Wolfsburg soll es richten – mal wieder
Auf der Betriebsversammlung in Wolfsburg gab es immerhin einen ersten Blick auf das Design des elektrischen Hoffnungsträgers. Doch das allein reicht nicht. „E-Mobilität für alle attraktiv machen – das ist unser Markenversprechen“, so Schäfer. Die Rechnung ist einfach: Wer zu spät kommt, den bestraft der Markt. Und genau das könnte passieren, wenn VW nicht endlich beweist, dass es mehr kann als ambitionierte Ankündigungen.
Dazu soll Wolfsburg als „Hauptstadt der vollelektrischen Kompaktklasse“ glänzen – mit neuen Produktionsverfahren, der SSP-Plattform und zukunftssicheren Jobs. Der Standort ist das Herz von Volkswagen, doch auch Herzen müssen Leistung bringen. Und bislang wurde Wolfsburg eher als Sinnbild für Verkrustung und lähmende Betriebsratskämpfe wahrgenommen denn als Innovations-Hotspot.
Kann das gutgehen?
Der Plan klingt nach einem Befreiungsschlag. Doch während sich Volkswagen mit internen Strukturen und der eigenen Behäbigkeit herumschlägt, fahren die asiatischen Hersteller längst auf der Überholspur. Ein E-Kleinwagen für 20.000 Euro wäre tatsächlich ein Gamechanger – wenn er gut ist. Doch VW muss liefern, und zwar nicht erst in drei Jahren.
Ein elektrischer Golf-Nachfolger und ein bezahlbarer E-T-Roc sollen ab 2026 Wolfsburgs Zukunft sichern. Doch auch hier bleibt die Frage: Kommt das zu spät? Denn während Wolfsburg sich gerade erst für die neue Ära rüstet, haben andere längst ihr Spiel auf Champions-League-Niveau gebracht. Volkswagen muss also nicht nur aufholen und angreifen – es muss endlich beweisen, dass es wieder führen kann.