Drive & Dreams Tankwende: Spritpreise im freien Fall – und es kommt noch besser

Tankwende: Spritpreise im freien Fall – und es kommt noch besser

Die Zapfsäule zeigt nach unten: Deutsche Autofahrer profitieren von sinkenden Kraftstoffpreisen. Experten prognostizieren weitere Entlastungen durch OPEC-Strategie und Währungseffekte. Ein Ende des Preisrückgangs ist nicht in Sicht.

Die Tankrechnung schrumpft. Was zunächst wie eine kurzfristige Erleichterung wirkte, entwickelt sich zum anhaltenden Trend. Seit Wochen sinken die Spritpreise kontinuierlich, und Marktbeobachter sehen weitere Entlastungen für Autofahrer am Horizont. Der Mai 2025 markierte bereits den günstigsten Tankmonat des Jahres – doch das könnte erst der Anfang sein.

Preissturz mit System

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Super E10 kostete im Mai bundesweit durchschnittlich knapp 1,68 Euro pro Liter – sieben Cent weniger als zu Jahresbeginn. Bei Diesel fällt der Rückgang mit 13 Cent auf 1,56 Euro noch deutlicher aus. Diese Entwicklung dürfte sich fortsetzen.

Carsten Brzeski, Chefökonom der ING Bank, rechnet mit weiteren Preissenkungen: „Ein Rückgang um zehn Cent und mehr ist durchaus realistisch.“ Im Durchschnitt erwartet er einen E10-Preis von 1,60 Euro. Bei einer „größeren Rezession“ könnten die Preise sogar auf 1,50 Euro fallen.

Ölschwemme als Preisbremse

Der Haupttreiber dieser Entwicklung liegt in der strategischen Ausweitung der globalen Ölförderung. Die OPEC-Staaten haben beschlossen, ihre tägliche Fördermenge im Juli um 411.000 Barrel zu erhöhen – ein Barrel entspricht 159 Litern. Das erklärte Ziel: Den Ölpreis unter die 60-Dollar-Marke zu drücken. Aktuell liegt er bei 65 Dollar (etwa 57 Euro).

Analysten von Goldman Sachs und Morgan Stanley prognostizieren, dass diese Strategie bis in den August oder sogar Oktober fortgesetzt wird. „Nach dieser jüngsten Ankündigung gibt es kaum Hinweise darauf, dass sich das Tempo der Produktionssteigerungen verlangsamen könnte“, so die Morgan-Stanley-Experten.

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