Drive & Dreams Zu langsam – Deutsche Autobauer brauchen für ein neues Modell doppelt so viel Zeit wie chinesische

Zu langsam – Deutsche Autobauer brauchen für ein neues Modell doppelt so viel Zeit wie chinesische

Laut der Studie sollten etablierte Automobilhersteller gezielt in Innovationen und Fähigkeiten investieren, die ihnen bislang intern fehlen. Künftige Kernkompetenzen werden unter anderem Batterietechnologie, Energiemanagementsysteme, softwaregesteuerte Funktionen wie Fahrerassistenzsysteme, Datenmanagement und Infotainment sein. 

Europäische Automobilhersteller betrieben ihre Forschungs-Abteilungen überwiegend in Hochlohnländern nahe ihrer Heimatmärkte, stellt ain fest. Chinesische Wettbewerber hingegen setzen auf Entwicklungszentren in Mittel- und Niedriglohnländern. Dies verschafft ihnen nicht nur eine höhere Kosteneffizienz, sondern auch mehr Flexibilität im Wettbewerb. Für europäische Hersteller bleibt es daher ein strategisches Thema, auch die Forschung und Entwicklung zu verlagern. Neben geringeren Kosten habe das den Vorteil, Schlüsselmärkte so gezielt anzugehen. anzusiedeln. Dort ließen sich die Bedürfnisse der Kunden vor Ort– etwa die Gestaltung von Innenräumen und Benutzeroberflächen – besser verstehen und die Erkenntnisse könnten direkt in die Produktentwicklung einfließen. „Innovationen aus Forschung und Entwicklung bestimmen, wie attraktiv künftige Fahrzeuge sein werden. Gleichzeitig sind sie mit sehr hohen Investitionen verbunden“, erklärt Bain-Partner Eric Zander. „Daher wird es entscheidend sein, die Effizienz der F&E-Ausgaben zu steigern und sich auf die wesentlichen Punkte zu konzentrieren.“

Das sich damit der Erfolg einstellen kann, zeigt CATL: 263 Hongkong-Dollar (ca. 30 Euro) pro Aktie erzielten die Batteriebauer, was am oberen Ende der Preisspanne lag. Bereits zuvor war CATL an der Börse notiert, allerdings nur an der weniger wichtigen Plätze in Shenzen, zu der internationale Anleger kaum Zugang haben. Im ungarischen Debrecen entsteht für das Geld jetzt eine Fabrik mit einer geplanten Jahreskapazität von 100 Gigawatt. Es ist die zweite europäische Produktionsstätte nach einer kleineren, die es bereits in Erfurt gibt. Sie entsteht direkt neben eine BMW-Fertigung. CATL ist mit deutlichem Abstand der wichtigste Anbieter für Elektroauto-Batterien und kommt im Autobatterie-Markt auf einen globalen Anteil von 38 Prozent. Innerhalb Chinas soll CATLs Marktanteil sogar bei fast 50 Prozent liegen.

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