8 Steuer-Hacks für Rentner: So holen Sie sich Tausende Euro vom Finanzamt zurück

Altersentlastungsbetrag: Extra-Bonus für Nebeneinkünfte

Wer neben der Rente zusätzliche Einkünfte erzielt, profitiert vom Altersentlastungsbetrag. Dieser greift laut „t-online.de“ bei Einnahmen aus Vermietung, Kapitalvermögen, selbstständiger Tätigkeit oder privaten Veräußerungsgeschäften. Die Höhe variiert je nach Geburtsjahr – für Rentner, die 2024 das 64.

Lebensjahr vollenden, beträgt er 13,2 Prozent und ist auf maximal 627 Euro begrenzt. Das Finanzamt zieht diesen Betrag automatisch vom zu versteuernden Einkommen ab. Besonders lukrativ ist dieser Posten für Rentner, die noch aktiv Nebeneinkünfte erzielen.

Haushaltshilfen und Handwerker: Doppelte Ersparnis

Ein finanzieller Hebel mit enormer Wirkung sind haushaltsnahe Dienstleistungen. Laut „wmn.de“ können Rentner 20 Prozent der Kosten für Haushaltshilfen, die waschen, putzen oder kochen, steuerlich geltend machen – bis zu maximal 4.000 Euro Steuerersparnis jährlich. Bei Minijob-Haushaltshilfen liegt die Grenze bei 510 Euro.

Parallel dazu erkennt das Finanzamt auch 20 Prozent der Arbeits- und Fahrtkosten für Handwerkerleistungen an, maximal 1.200 Euro pro Jahr. Renovierungen, Reparaturen oder Gartenarbeiten – all diese Leistungen können die Steuerlast erheblich senken. Wichtig ist nur, dass die Rechnung per Überweisung bezahlt wird und nicht bar.

Medizinische Kosten: Vom Hörgerät bis zur Fahrt zum Arzt

Ein enormes Sparpotenzial bieten Gesundheitsausgaben. Wie „wmn.de“ berichtet, können nicht nur verschreibungspflichtige Medikamente, sondern auch rezeptfreie Arzneimittel mit ärztlichem Rezept als außergewöhnliche Belastungen abgesetzt werden. Zuzahlungen zu Zahnersatz, Brillen, Hörgeräten oder orthopädischen Hilfsmitteln gehören ebenso dazu wie Prothesen und Gehhilfen.

Besonders lukrativ: Fahrten zu Ärzten, Behandlungen und zur Apotheke sind ebenfalls absetzbar. Hier lohnt sich eine penible Dokumentation aller Termine und Fahrten, um nichts zu verschenken. Die Summe dieser Ausgaben übersteigt bei vielen Rentnern schnell die zumutbare Belastungsgrenze, ab der das Finanzamt die Kosten anerkennt.

Business Punk Check

Die Realität hinter den Steuer-Tricks für Rentner ist ernüchternd: Während die Politik von „auskömmlichen Renten“ spricht, müssen Senioren jeden Cent zweimal umdrehen. Mit durchschnittlich 1.300 Euro Nettorente bleibt kaum Spielraum. Die Steueroptimierung wird zum notwendigen Überlebensinstrument, nicht zum Luxus.

Besonders perfide: Der Gender Pension Gap von 27,1 Prozent trifft Frauen doppelt – sie haben weniger Rente und damit weniger Möglichkeiten, von Steuervorteilen zu profitieren. Die vielgepriesene private Altersvorsorge entpuppt sich als Mogelpackung, wenn die Grundversorgung nicht gesichert ist. Wer wirklich profitieren will, muss systematisch vorgehen: Belege sammeln, Ausgaben dokumentieren und die Steuererklärung als strategisches Finanzinstrument begreifen – nicht als lästige Pflicht.

Häufig gestellte Fragen

• Lohnt sich eine Steuererklärung auch für Rentner mit geringen Einkünften?
  Absolut. Gerade Rentner mit Einkünften knapp über dem Grundfreibetrag können durch geschickte Absetzung von Gesundheitskosten, Handwerkerleistungen und haushaltsnahen Dienstleistungen ihre Steuerlast auf null reduzieren oder sogar Erstattungen erhalten.
• Wie kann ich als Rentnerin den Gender Pension Gap durch Steuervorteile ausgleichen?
  Frauen sollten besonders auf die Absetzbarkeit von Gesundheitskosten und haushaltsnahen Dienstleistungen achten. Gerade bei geringerer Rente können diese Posten prozentual mehr Steuerersparnis bringen. Zudem sollten Rentnerinnen Nebeneinkünfte steueroptimiert gestalten und den Altersentlastungsbetrag voll ausschöpfen.
• Welche Belege müssen Rentner für die Steuererklärung unbedingt sammeln?
  Systematisch sammeln sollten Rentner alle Belege für Gesundheitsausgaben (Rezepte, Zuzahlungen), Handwerkerrechnungen (unbedingt überwiesen!), Fahrtkosten zu Ärzten (Terminkalender führen) sowie Nachweise für Versicherungsbeiträge und Spenden. Eine digitale Belegorganisation mit monatlicher Sortierung spart am Jahresende Zeit und Nerven.
• Wie können Rentner mit Kapitalerträgen ihre Steuerlast optimieren?
  Rentner sollten prüfen, ob ihr Gesamteinkommen unter dem Grundfreibetrag liegt. Dann lohnt eine Nichtveranlagungsbescheinigung, mit der die Bank keine Abgeltungssteuer einbehält. Alternativ sollten sie den Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro (Alleinstehende) bzw. 2.000 Euro (Ehepaare) durch Freistellungsaufträge optimal auf ihre Banken verteilen.

Quellen: „wmn.de“, „t-online.de“, „fr.de“