Finance & Freedom Amazon-Haul in Deutschland: Hier kostet fast alles unter 10 Euro!

Amazon-Haul in Deutschland: Hier kostet fast alles unter 10 Euro!

Amazon kontert asiatische Billig-Konkurrenz mit neuem Shopping-Portal: Tausende Produkte unter 20 Euro, direkte Lieferung aus China und Extra-Rabatte sollen preisbewusste Kunden locken. Der Kampf um den Discount-Markt erreicht die nächste Stufe.

Der E-Commerce-Gigant Amazon reagiert auf den wachsenden Druck asiatischer Billig-Plattformen. Mit „Amazon Haul“ bringt der Konzern sein Discount-Portal jetzt auch nach Deutschland. Das Versprechen: Tausende Produkte für maximal 20 Euro, die meisten unter 10 Euro, einige sogar für nur einen Euro. Der Marktführer sendet damit ein klares Signal an Konkurrenten wie Temu, Shein und Alibaba, die 2024 bereits knapp sechs Prozent aller Online-Käufe in Deutschland auf sich vereinen – fast dreimal so viel wie im Vorjahr.

Direkt aus China in deutsche Haushalte

Die Strategie hinter Amazon Haul ist ebenso simpel wie effektiv: Der Konzern umgeht Zwischenhändler und verschickt die Waren direkt aus seinem Logistikzentrum in China an deutsche Kunden. Das ermöglicht die extrem niedrigen Preise. Bestellungen sollen innerhalb von zwei Wochen eintreffen – deutlich länger als die gewohnte Prime-Lieferung, aber ein kalkulierter Kompromiss für preisbewusste Käufer.

„Unsere Innovationen werden von Kundenwünschen bestimmt, und wir wissen, dass es für Kundinnen und Kunden in Deutschland wichtig ist, tolle Produkte zu sehr niedrigen Preisen zu finden“, erklärt Rocco Bräuniger, Country Manager Amazon Deutschland. Die Botschaft zwischen den Zeilen: Amazon will seine preissensible Kundschaft nicht an asiatische Konkurrenten verlieren.

Rabattsystem für größere Warenkörbe

Um Kunden zu größeren Bestellungen zu animieren, hat Amazon ein gestaffeltes Rabattsystem eingeführt. Ab 50 Euro Warenwert gibt es fünf Prozent Nachlass, ab 75 Euro sogar zehn Prozent. Die Lieferung ist ab 25 Euro kostenlos, darunter fallen 3,50 Euro Versandgebühr an. Besonders günstige Produkte sind mit dem Label „krass günstig“ gekennzeichnet – ein ungewöhnlich umgangssprachlicher Begriff für den sonst so nüchternen Konzern.

E-Commerce-Experte Alexander Graf von der Softwarefirma Spryker bringt es auf den Punkt: „Überall, wo Temu erfolgreich ist, braucht Amazon eine Antwort, also eine neue Plattform. Das soll Haul sein.“ Der Name selbst ist ein cleverer Marketing-Schachzug – „Haul“ bezieht sich auf den populären Social-Media-Trend „Shopping Haul“, bei dem Menschen ihre neuesten Einkäufe in Videos präsentieren.

Seite 1 / 2
Nächste Seite