Finance & Freedom Beitrags-Schock unter Bas: Gutverdiener zahlen mehr in Rente, Kasse und Pflege

Beitrags-Schock unter Bas: Gutverdiener zahlen mehr in Rente, Kasse und Pflege

Ab 2026 greift der Staat tiefer in die Taschen von Besserverdienern: Die Beitragsbemessungsgrenzen steigen deutlich. Für viele bedeutet das über 700 Euro weniger Netto pro Jahr.

Der Staat holt sich mehr von denen, die gut verdienen. Ab Januar 2026 steigen die Beitragsbemessungsgrenzen für Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung spürbar an.

Für Gutverdiener bedeutet das konkret: bis zu 723 Euro weniger im Portemonnaie – pro Jahr. Das Bundesarbeitsministerium unter Bärbel Bas (SPD) hat den entsprechenden Verordnungsentwurf bereits an die anderen Ressorts zur Abstimmung geschickt.

Höhere Grenzen, tiefere Einschnitte

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: In der Rentenversicherung steigt die Beitragsbemessungsgrenze von derzeit 8.050 Euro auf 8.450 Euro monatlich, wie „Zdfheute“ berichtet. Bei der Krankenversicherung geht es von 5.512,50 Euro auf 5.812,50 Euro nach oben. Auch die Versicherungspflichtgrenze klettert – von 6.150 Euro auf 6.450 Euro Bruttomonatseinkommen. Was bedeutet das konkret?

Für betroffene Arbeitnehmer summiert sich die Mehrbelastung auf etwa 61 Euro monatlich. Davon entfallen 37 Euro auf höhere Rentenbeiträge und 24 Euro auf die Kranken- und Pflegeversicherung. Unterm Strich macht das 723 Euro weniger Netto im Jahr.

Politischer Streit um die Sozialabgaben

Die CDU sieht die Anpassung als notwendig an. Der CDU-Sozialpolitiker Dennis Radtke erklärte, „die Anhebung der Beitragsbemessungsgrenzen sei notwendig“, so „Zdfheute“. Die Bundesregierung vollziehe lediglich die Lohnentwicklung nach und habe kaum Spielraum.

Problematisch sei jedoch, dass parallel auch die Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung steigen dürften. Viele Menschen hätten bereits „die Nase voll, weil sie trotz harter Arbeit kaum noch vom Fleck kommen“, so Radtke weiter. Die Erhöhung trifft vor allem die Mittelschicht in einer Zeit, in der ohnehin über Sozialstaatsreformen und höhere Steuern für Wohlhabende diskutiert wird.

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