Finance & Freedom Frührente frisst Fachkräfte: Industrie zahlt den Preis der Rente mit 63

Frührente frisst Fachkräfte: Industrie zahlt den Preis der Rente mit 63

Deutschlands Industrie schrumpft massiv: 146.000 Stellen verschwanden binnen eines Jahres. Ökonomen sehen die Rente mit 63 als Teil des Problems. Merz plant Gegenmaßnahmen.

Die deutsche Wirtschaft steckt in einer gefährlichen Schieflage. Während die Arbeitslosigkeit erstmals seit über zehn Jahren die Drei-Millionen-Marke überschritten hat, vollzieht sich ein dramatischer Strukturwandel: Die Industrie baut massiv Stellen ab, während der öffentliche Sektor wächst. Laut „Merkur“ gingen allein im vergangenen Jahr 146.000 Industriearbeitsplätze verloren – ein alarmierendes Signal für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Industriejobs verschwinden, Staatssektor wächst

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Während die Industrie schrumpft, verzeichnen Gesundheits- und Pflegebereich einen Zuwachs von 137.000 Stellen. Der öffentliche Dienst legte um weitere 45.000 Jobs zu.

BA-Chefin Andrea Nahles bezeichnete dies als „ungesunde Mischung“, wie „Merkur“ berichtet. Besonders betroffen sind Autozulieferer, Metall- und Elektrofirmen sowie der Maschinenbau – klassische Stützpfeiler der deutschen Wirtschaft.

Frührente als Standortproblem

Gunther Schnabl vom Flossbach von Storch Research Institute sieht einen klaren Zusammenhang zwischen dem Fachkräftemangel und der Rente mit 63.

Das Modell der abschlagsfreien Frührente für bestimmte Jahrgänge verschärfe die ohnehin angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt erheblich. Wie „Merkur“ dokumentiert, kritisieren zahlreiche Ökonomen die Kombination aus alternder Bevölkerung, hoher Steuer- und Abgabenbelastung sowie „wuchernden Regulierungen“ als toxisches Gemisch für den Industriestandort.

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