Finance & Freedom Geld arbeiten lassen: Wie der Zinseszins dein Vermögen heimlich explodieren lässt

Geld arbeiten lassen: Wie der Zinseszins dein Vermögen heimlich explodieren lässt

Wie dein Vermögen den Autopiloten einschaltet

Bei einem Vermögen von 100.000 Euro und sieben Prozent Rendite wächst das Kapital jährlich um 7.000 Euro – ohne zusätzliches Sparen. Um denselben Betrag durch monatliches Sparen zu erreichen, müsste man jeden Monat 583 Euro beiseitelegen. Ab einem bestimmten Punkt übernimmt der Zinseszins die Hauptarbeit beim Vermögensaufbau.

Ein konkretes Beispiel: Bei 2.000 Euro Nettoeinkommen und einer monatlichen Sparrate von 400 Euro (20 Prozent) in einen breit gestreuten Aktien-ETF hätte man nach zehn Jahren rund 71.000 Euro angespart. Davon wären etwa 48.000 Euro eigene Einzahlungen und 23.000 Euro Rendite. Bereits im zehnten Jahr trägt die Rendite mit 4.642 Euro mehr zum Vermögenszuwachs bei als die monatliche Sparrate.

Der Zeitfaktor als mächtigster Hebel

Die wahre Stärke des Zinseszinseffekts zeigt sich über längere Zeiträume. Würde man nach den ersten zehn Jahren komplett mit dem Sparen aufhören und nur den bestehenden Betrag von 71.000 Euro weiter anlegen, wären daraus nach 32 Jahren etwa 314.000 Euro geworden. Spart man hingegen die vollen 32 Jahre, erreicht man rund 566.000 Euro.

Das Erstaunliche: Obwohl man im ersten Szenario nur ein Drittel der Zeit gespart hat, erreicht man mehr als die Hälfte des Vermögens. Dies unterstreicht die Bedeutung eines frühen Starts – selbst mit kleinen Beträgen. Zeit ist beim Vermögensaufbau der entscheidende Faktor.

Vom Sparen zur finanziellen Unabhängigkeit

Mit einem Vermögen von 566.000 Euro könnte man bei einer vorsichtigen jährlichen Entnahmerate von 3,5 Prozent monatlich etwa 1.650 Euro entnehmen – ungefähr der Betrag, der nach Abzug der Sparrate ohnehin zur Verfügung stand. Das Vermögen arbeitet nun vollständig für seinen Besitzer.

Selbst mit dem geringeren Vermögen von 314.000 Euro ließe sich ein monatlicher Betrag von rund 917 Euro generieren. Die Börsenlegende Warren Buffett demonstriert diesen Effekt eindrucksvoll: Mit 30 Jahren besaß er eine Million Dollar, mit 55 Jahren eine Milliarde und heute, mit 93 Jahren, rund 130 Milliarden Dollar.

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