Finance & Freedom Generation Belastung: Jeder 5. junge Deutsche hat Schulden

Generation Belastung: Jeder 5. junge Deutsche hat Schulden

Eine neue Studie zeigt: Junge Menschen in Deutschland kämpfen mit psychischen Belastungen, finanziellen Sorgen und digitaler Überforderung. Trotz allem blicken 60 Prozent optimistisch in ihre persönliche Zukunft.

Die Realität junger Menschen in Deutschland ist komplexer als viele Klischees vermuten lassen. Während die öffentliche Debatte oft zwischen „faule Jugend“ und „Opfer der Krisen“ pendelt, zeichnet eine aktuelle Erhebung ein differenzierteres Bild. Die neue JugendTrendstudie unter Leitung des Sozialwissenschaftlers Klaus Hurrelmann, für die über 2.000 Personen zwischen 14 und 29 Jahren befragt wurden, offenbart eine Generation zwischen Belastung und Leistungsbereitschaft.

Die mentale Gesundheitskrise der Jungen

Fast die Hälfte der jungen Deutschen (49 Prozent) leidet unter Stress – ein Wert, der mit zunehmendem Alter kontinuierlich abnimmt. Jeder Fünfte kämpft mit Depressionen, 21 Prozent fühlen sich einsam. Diese psychischen Belastungen treffen die junge Generation deutlich härter als die mittlere (30-49 Jahre) und ältere Altersgruppe (50-69 Jahre).

Besonders alarmierend: Die finanzielle Situation verschärft sich zunehmend. 2025 verzeichnet die Studie „ein Rekordhoch mit einem Fünftel (20 Prozent) der 14- bis 29-Jährigen, die finanzielle Schulden haben“ – ein kontinuierlicher Anstieg gegenüber den Vorjahren (2023: 16 Prozent, 2024: 19 Prozent).

Digitale Ambivalenz: Fluch und Segen des Smartphones

Die ständige Erreichbarkeit und Präsenz in sozialen Medien entpuppt sich als zweischneidiges Schwert. „Digitale Medien, Social Media und Künstliche Intelligenz prägen das Leben junger Menschen – mit Licht- und Schattenseiten“, erklärt Soziologe Hurrelmann. Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) identifiziert Social Media als Treiber psychischer Belastungen. Fast jeder Zweite (47 Prozent) gibt an, dass digitale Plattformen Zeit für wohltuende Aktivitäten rauben.

Diese Erkenntnis ist bemerkenswert, zeigt sie doch ein wachsendes Bewusstsein für die negativen Auswirkungen der Dauervernetzung. Gleichzeitig bleibt das Smartphone unverzichtbarer Alltagsbegleiter – ein klassisches Dilemma der digitalen Moderne.

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