Finance & Freedom Girokonto-Check: So viel Geld haben Deutsche durchschnittlich – und was Experten empfehlen

Girokonto-Check: So viel Geld haben Deutsche durchschnittlich – und was Experten empfehlen

Warum zu viel Geld auf dem Girokonto problematisch ist

Das Problem: Die meisten Girokonten bieten keine oder nur minimale Zinsen, während die Inflation kontinuierlich an der Kaufkraft nagt.

Bei einer Inflationsrate von beispielsweise 2,5 Prozent verlieren 10.000 Euro auf dem Girokonto innerhalb eines Jahres etwa 250 Euro an Wert – ohne dass dies auf dem Kontoauszug sichtbar wird. Diese schleichende Geldentwertung bleibt oft unbemerkt, summiert sich aber über die Jahre zu erheblichen Beträgen.

Besonders problematisch: Viele Menschen unterschätzen diesen Effekt und glauben fälschlicherweise, ihr Geld sei auf dem Girokonto „sicher“. Tatsächlich ist es dort jedoch dem kontinuierlichen Kaufkraftverlust ausgesetzt, ohne die Chance auf Wertzuwachs.

Bessere Alternativen für überschüssiges Geld

Wer mehr Geld auf dem Konto hat als nötig, sollte aktiv werden. Tagesgeldkonten bieten aktuell wieder attraktive Zinsen von teilweise über 3 Prozent (Stand: November 2023) bei voller Flexibilität. Für längerfristige Anlagen kommen Festgeldkonten in Betracht, die bei längerer Bindung oft noch höhere Zinsen bieten.

Für den langfristigen Vermögensaufbau empfehlen Experten breit gestreute ETFs (Exchange Traded Funds), die historisch gesehen deutlich höhere Renditen als klassische Sparformen erzielt haben. Auch Edelmetalle wie Gold oder Silber können als Beimischung zur Vermögensdiversifikation dienen.

Entscheidend ist, die eigene finanzielle Situation regelmäßig zu überprüfen und eine bewusste Strategie zu entwickeln. Die optimale Verteilung hängt dabei stark von individuellen Faktoren wie Alter, Einkommen, finanziellen Zielen und der persönlichen Risikobereitschaft ab.

Intelligentes Cash-Management wird wichtiger

In einer Zeit volatiler Märkte und anhaltender Inflationssorgen gewinnt das strategische Management der eigenen Liquidität zunehmend an Bedeutung. Finanzexperten prognostizieren, dass die Unterschiede zwischen verschiedenen Anlageformen weiter zunehmen werden. Während Girokonten vermutlich auch künftig kaum Zinsen bieten, dürften andere Anlageformen attraktive Renditemöglichkeiten eröffnen.

Die Digitalisierung des Finanzwesens macht es zudem immer einfacher, Geld zwischen verschiedenen Konten zu verschieben und gezielt dort zu platzieren, wo es die besten Erträge bringt. Moderne Banking-Apps ermöglichen bereits heute automatisierte Überweisungen überschüssiger Beträge vom Giro- auf Tagesgeldkonten. Künftig könnten KI-gestützte Finanzassistenten diese Prozesse noch weiter optimieren und individualisieren.

Die Devise für die Zukunft lautet daher: Nicht mehr Geld als nötig auf dem Girokonto halten, sondern überschüssige Liquidität strategisch einsetzen – ein Prinzip, das angesichts steigender Lebenshaltungskosten und unsicherer Rentenperspektiven immer wichtiger wird.

Quellen: focus.de, chip.de, infranken.de

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