Finance & Freedom Grundrente: Wie Millionen Euro durch Bürokratie-Falle verloren gehen

Grundrente: Wie Millionen Euro durch Bürokratie-Falle verloren gehen

Tausende Rentner verlieren monatlich bis zu 250 Euro Grundrentenzuschlag durch ein bürokratisches Detail: fehlende Steuererklärungen. Der Staat schätzt dann einfach – meist zu Ungunsten der Betroffenen.

Bis zu 10.000 Euro pro Person – so viel Geld geht deutschen Rentnern durch eine kaum bekannte Bürokratiefalle verloren. Seit 2021 soll der Grundrentenzuschlag eigentlich Menschen belohnen, die jahrzehntelang gearbeitet, aber wenig verdient haben.

Doch ausgerechnet diejenigen, die den Zuschlag am dringendsten brauchen, gehen oft leer aus. Der Grund ist absurd: Sie reichen keine Steuererklärung ein – weil sie glauben, es nicht zu müssen. Ein folgenschwerer Irrtum, der monatlich bis zu 250 Euro kostet.

Die Bürokratiefalle mit Milliardenfolgen

Die Rechnung ist einfach: Ohne Steuererklärung fehlen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) präzise Einkommensdaten. Laut „Bild“ darf die DRV dann schätzen – und diese Schätzungen fallen fast immer zu hoch aus. Die Folge: Der Grundrentenzuschlag wird gekürzt oder komplett gestrichen.

Für Rentner mit ohnehin knappen Budgets ein finanzielles Desaster. Besonders bitter: Die Betroffenen merken oft nicht einmal, dass ihnen Geld entgeht. Die DRV prüft den Anspruch zwar automatisch, wie „buerger-geld.org“ berichtet, aber ohne korrekte Einkommensdaten führt diese Automatik ins Leere.

Konkrete Verluste durch fehlende Steuererklärung

Die Zahlen sind alarmierend: Eine Rentnerin aus Dortmund mit 920 Euro Altersrente verliert durch die fehlende Steuererklärung 140 Euro monatlich. Die DRV schätzt ihr Einkommen auf 1.400 Euro, obwohl sie nur ihre kleine Rente bezieht. Auf Jahresbasis summiert sich der Verlust auf 1.680 Euro.

Noch drastischer trifft es Ehepaare: Ein Leipziger Rentnerehepaar mit zusammen 1.550 Euro Rente verliert seinen kompletten Grundrentenzuschlag von 230 Euro monatlich, weil die DRV ohne Steuerbescheid pauschal 2.600 Euro Einkommen ansetzt. Jahresverlust: 2.760 Euro.

Seite 1 / 2
Nächste Seite