Finance & Freedom Neue Regierungspläne enthüllt: Was wirklich in deinem Portemonnaie landet

Neue Regierungspläne enthüllt: Was wirklich in deinem Portemonnaie landet

Nach der Klausurtagung in Würzburg hat die Koalition konkrete Wirtschaftsreformen beschlossen. Vom steuerfreien Arbeiten im Rentenalter bis zur Pendlerpauschale – wer profitiert tatsächlich und wer geht leer aus?

Der angekündigte „Herbst der Reformen“ nimmt Gestalt an. Nach zweitägigen Beratungen in Würzburg haben CDU, CSU und SPD konkrete Maßnahmen beschlossen, die den Wirtschaftsstandort Deutschland ankurbeln sollen.

Während die Koalitionspartner medial mit Maximalforderungen wie Sozialkürzungen oder Steuererhöhungen für Spitzenverdiener aufeinanderprallten, zeigt ein Blick hinter die Kulissen: Die tatsächlichen Beschlüsse fallen deutlich moderater aus. Doch welche finanziellen Auswirkungen haben die Reformen für Arbeitnehmer, Pendler und Unternehmen?

Steuerfreies Arbeiten – Wer profitiert wirklich?

Die Koalition setzt auf drei Stellschrauben, um Mehrarbeit attraktiver zu gestalten. Kernstück ist die Aktivrente ab 2026, bei der Rentner monatlich 2000 Euro steuerfrei verdienen können – statt bisher nur 1000 Euro. Bei einem Jahresbruttoeinkommen von 40.000 Euro bedeutet das laut „Focus“ einen Steuerrabatt von rund 4700 Euro plus 520 Euro eingesparte Sozialabgaben.

Besserverdiener profitieren überproportional: Bei 120.000 Euro Jahresbrutto winken über 10.000 Euro Steuerersparnis. Auch steuerfreie Überstunden und eine Teilzeitaufstockungsprämie sollen mehr Menschen in Vollzeit bringen. Die Realität zeigt jedoch: Bereits heute werden etwa 50 Prozent der 1,3 Millionen jährlichen Überstunden unbezahlt geleistet. Zudem nutzen vor allem Besserverdiener und Männer Überstundenmodelle, was bestehende Ungleichheiten verstärken könnte.

Tariftreue bei öffentlichen Aufträgen wird Pflicht

Das bereits vom Bundeskabinett beschlossene Tariftreuegesetz muss nach der Sommerpause noch den Bundestag passieren. Es verpflichtet Unternehmen, die öffentliche Aufträge ab 50.000 Euro erhalten wollen, zur Einhaltung von Tarifstandards. Wie „Focus“ berichtet, soll eine einfache Erklärung bei der Auftragsbewerbung genügen, die später kontrolliert wird.

Für Arbeitnehmer in bisher nicht tarifgebundenen Unternehmen könnte dies bessere Arbeitsbedingungen bedeuten, sofern ihr Arbeitgeber an öffentlichen Aufträgen interessiert ist. Bereits tarifgebundene Firmen erhalten einen Wettbewerbsvorteil, da Konkurrenten mit Niedriglohnmodellen ausgeschlossen werden.

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