Finance & Freedom Neue Regierungspläne enthüllt: Was wirklich in deinem Portemonnaie landet

Neue Regierungspläne enthüllt: Was wirklich in deinem Portemonnaie landet

Pendlerpauschale und Deutschlandticket – Kleine Entlastungen für Berufspendler

Ab 2026 steigt die Pendlerpauschale auf einheitlich 38 Cent pro Kilometer – auch für die ersten 20 Kilometer, für die bisher nur 30 Cent galten. Der finanzielle Effekt bleibt jedoch überschaubar: Bei mittlerem Einkommen (52.000 Euro brutto) und 20 Kilometern Arbeitsweg sind es jährlich etwa 125 Euro mehr im Portemonnaie, wie Berechnungen von „Focus“ zeigen.

Parallel dazu wird das Deutschlandticket bis 2028 zu den bisherigen Konditionen verlängert. Ab 2029 steht eine Preiserhöhung an, die durch soziale Zuschüsse abgefedert werden soll.

Mehrwertsteuer und Bürgergeld – Symbolpolitik ohne Durchschlagskraft?

Die geplante Mehrwertsteuersenkung in der Gastronomie von 19 auf 7 Prozent dürfte kaum bei den Verbrauchern ankommen. Experten erwarten, dass Gastronomen die Steuerersparnis nicht in Form niedrigerer Preise weitergeben werden.

Auch bei der Reform des Bürgergeldes zur „Neuen Grundsicherung für Arbeitssuchende“ sind die Spielräume begrenzt. Das Bundesverfassungsgericht hat sowohl die Höhe der Regelsätze als auch die Sanktionsmöglichkeiten weitgehend festgelegt, sodass grundlegende Änderungen rechtlich kaum möglich sind.

Business Punk Check

Der „Herbst der Reformen“ entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Herbst der Symbolpolitik mit begrenzter Wirkung. Die Aktivrente begünstigt vor allem Gutverdiener und verstärkt soziale Ungleichheit. Während ein Rentner mit 120.000 Euro Jahresgehalt über 10.000 Euro spart, bleibt für Durchschnittsverdiener nur ein Bruchteil. Die Pendlerpauschale bringt selbst bei 20 Kilometern Arbeitsweg maximal 125 Euro jährlich – nicht einmal ein Tankfüllung pro Jahr.

Das Tariftreuegesetz könnte tatsächlich strukturelle Verbesserungen bringen, indem es Lohndumping bei öffentlichen Aufträgen erschwert. Doch die eigentlichen Wirtschaftsbremsen – Bürokratie, Fachkräftemangel und Digitalisierungsrückstand – bleiben weitgehend unangetastet. Statt echter Transformation setzt die Koalition auf Mikroanpassungen mit überschaubarem Effekt. Für einen echten Wirtschaftsaufschwung bräuchte es mutigere Schritte.

Häufig gestellte Fragen

  • Lohnt sich die Aktivrente für Durchschnittsverdiener?
    Für Durchschnittsverdiener mit etwa 40.000 Euro Jahresbrutto bringt die Aktivrente etwa 5.200 Euro Steuer- und Abgabenersparnis pro Jahr. Hinzu kommen potenzielle Rentenpunkte. Die größten Vorteile haben jedoch Gutverdiener – bei 120.000 Euro Jahresbrutto sind über 10.000 Euro Ersparnis möglich.
  • Wie können Unternehmen vom Tariftreuegesetz profitieren?
    Tarifgebundene Unternehmen erhalten einen klaren Wettbewerbsvorteil bei öffentlichen Aufträgen ab 50.000 Euro. Nicht-tarifgebundene Firmen sollten jetzt prüfen, ob sich eine Tarifbindung angesichts potenzieller öffentlicher Aufträge rechnet. Die Einstiegshürde ist niedrig: Zunächst genügt eine einfache Erklärung bei der Auftragsbewerbung.
  • Welche Wirtschaftsreformen fehlen im aktuellen Paket?
    Der Reformherbst lässt echte Strukturreformen vermissen. Dringend notwendig wären Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel, Bürokratieabbau und Digitalisierungsoffensiven. Auch eine Reform der Unternehmenssteuern und Anreize für Investitionen in Zukunftstechnologien fehlen weitgehend.
  • Wie sollten sich Arbeitnehmer auf die kommenden Reformen vorbereiten?
    Pendler sollten ihre Fahrtkosten bereits jetzt akribisch dokumentieren, um 2026 von der erhöhten Pauschale zu profitieren. Teilzeitkräfte könnten mit Arbeitgebern über Aufstockungsprämien verhandeln. Rentner sollten ihre Einkommenssituation für 2026 planen, wenn die Aktivrente greift.

Quellen: „Focus“

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