Nicht reinfallen: Diese Finanz-Mythen kannst du knicken
Von Trading-Reichtum bis Konsumschulden: Finanzexpertin Katharina Lüth räumt mit hartnäckigen Geldmythen auf und erklärt, warum auch kleine Sparraten große Wirkung zeigen und Tagesgeldkonten unverzichtbar sind.
Der aktuelle Social-Media-Trend „Propaganda, auf die ich nicht reinfalle“ bringt es auf den Punkt: Menschen werden zunehmend skeptisch gegenüber den zahllosen Ratschlägen, die täglich durch ihre Feeds fluten.
Besonders im Finanzbereich wimmelt es von zweifelhaften Tipps, die mehr schaden als nutzen. Zeit für einen Reality-Check mit Finanzexpertin Katharina Lüth von der Spar- und Anlageplattform „WeltSparen/Raisin“.
Kleine Beträge, große Wirkung
„Sparen lohnt sich nur, wenn man viel zurücklegen kann“ – dieser Mythos hält sich hartnäckig. Lüth widerspricht entschieden: Denn Zurücklegen lohnt sich immer – auch wenn es nur kleinste Beträge sind. Die Mathematik gibt ihr recht: Wer monatlich nur 50 Euro beiseitelegt, verfügt nach drei Jahren über 3.000 Euro plus 232 Euro Zinsen. Der entscheidende Faktor? Konsequenz. Regelmäßiges Sparen entwickelt sich zur Gewohnheit und zahlt langfristig aus – unabhängig vom Betrag.
Das Girokonto-Dilemma
Ein weiterer verbreiteter Irrglaube: „Ein Girokonto reicht vollkommen aus.“ Falsch gedacht. Die Trennung von Alltags- und Spargeld bietet nicht nur psychologische Vorteile, sondern schlägt sich auch direkt im Geldbeutel nieder. Tagesgeldkonten bieten aktuell attraktive Zinsen, während das Geld auf Girokonten meist komplett brachliegt. Zudem verhindert die räumliche Trennung impulsive Ausgaben – was auf dem Sparkonto liegt, wird weniger leichtfertig ausgegeben.
Inflation als Ausrede
„Die Inflation frisst die Zinsen sowieso auf – sparen lohnt sich nicht.“ Diese Denkweise nutzen viele als bequeme Ausrede, um gar nicht erst anzufangen. Dabei übersteigen die aktuellen Festgeldzinsen von rund drei Prozent die gegenwärtige Inflationsrate. Wer jetzt Geld anlegt, gewinnt also real an Kaufkraft. Lüth bringt es pragmatisch auf den Punkt: Zinsen bedeuten mehr Geld – und das ist immer vorteilhaft, unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld.