Finance & Freedom Reiche leben länger? Warum dein Kontostand deine Lebensuhr ticken lässt

Reiche leben länger? Warum dein Kontostand deine Lebensuhr ticken lässt

Wenn Menschen mit niedrigem Einkommen statistisch früher sterben, würden sie bei einem einheitlich höheren Renteneintrittsalter im Durchschnitt weniger Jahre im Ruhestand verbringen – oder diesen im Extremfall gar nicht erleben. Die Diskussion um das Renteneintrittsalter muss daher die soziale Dimension der Lebenserwartung berücksichtigen, um nicht bestehende Ungleichheiten weiter zu verschärfen.

Gesundheit als gesellschaftliche Aufgabe

Die erheblichen Unterschiede in der Lebenserwartung zwischen verschiedenen Einkommensgruppen stellen eine fundamentale gesellschaftliche Herausforderung dar. Wenn die Lebensdauer so stark vom finanziellen Status abhängt, wird Gesundheit zum Privileg – ein Zustand, der mit dem Grundgedanken eines solidarischen Gesundheitssystems kollidiert.

Zukunftsweisende Ansätze müssen daher über die reine medizinische Versorgung hinausgehen und die sozialen Determinanten von Gesundheit in den Blick nehmen. Präventionsprogramme, die speziell auf einkommensschwache Gruppen zugeschnitten sind, könnten ebenso Teil der Lösung sein wie strukturelle Maßnahmen zur Verringerung sozialer Ungleichheit. Die Kopplung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung erscheint vor diesem Hintergrund problematisch – zumindest solange nicht differenziert wird, welche Bevölkerungsgruppen tatsächlich von der steigenden Lebenserwartung profitieren und welche nicht.

Quelle: Merkur

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