Finance & Freedom Renten-Realität: Warum nur 0,1 Prozent die 3000-Euro-Marke knacken

Renten-Realität: Warum nur 0,1 Prozent die 3000-Euro-Marke knacken

Systemfrage: Rente vs. Pension

Der gravierende Unterschied zwischen Rente und Pension ist nicht nur eine Frage der Höhe, sondern des Systems. Während Arbeitnehmer und Arbeitgeber jahrzehntelang in die Rentenkasse einzahlen, werden Pensionen aus Steuermitteln finanziert. Beamte erhalten bis zu 71,75 Prozent ihres letzten Bruttogehalts – unabhängig von individuellen Beiträgen. Bei Rentnern liegt das Niveau bei etwa 48 Prozent des Durchschnittsverdienstes.

Die Rentenkluft in Zahlen

Die Durchschnittsrente in Deutschland liegt mit rund 1.102 Euro weit unter der 3000-Euro-Marke. Selbst wer 45 Jahre eingezahlt hat, erhält im Schnitt nur 1.574 Euro. Die sogenannte „Maximal-Rente“ von 3.444 Euro beziehen nach Medienberichten gerade einmal 65 Menschen in ganz Deutschland – ein verschwindend geringer Anteil der Ruheständler.

Die Rentenkluft dürfte sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen. Der demografische Wandel und die zunehmende Fragmentierung von Erwerbsbiografien werden es künftigen Generationen noch schwerer machen, hohe Rentenansprüche zu erwerben. Reformvorschläge wie die von Arbeitsministerin Bärbel Bas, auch Beamte in die Rentenkasse einzahlen zu lassen, zielen auf mehr Gerechtigkeit ab.

Doch ohne grundlegende Strukturreformen wird die 3000-Euro-Rente für die meisten Menschen ein unerreichbarer Traum bleiben. Experten empfehlen daher dringend, frühzeitig mit privater Altersvorsorge zu beginnen und mehrere Säulen für die finanzielle Absicherung im Alter aufzubauen. Die Zeiten, in denen die gesetzliche Rente allein für einen komfortablen Lebensabend ausreichte, sind längst vorbei.

Quellen: Deutsche Rentenversicherung, Merkur, Süddeutsche Zeitung, Lauterbacher Anzeiger

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