Rentenboost 2025: Warum Senioren deutlich mehr Geld bekommen als gedacht
Die Renten steigen 2025 um 3,74 Prozent – mehr als die Lohnentwicklung vorgeben würde. Der Grund: Die gesetzliche Sicherung des Rentenniveaus bei 48 Prozent. Was das konkret für Millionen Rentner bedeutet.
Der finanzielle Spielraum für über 22 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland wächst 2025 stärker als erwartet. Mit 3,74 Prozent fällt die Rentenerhöhung höher aus als die zugrundeliegende Lohnentwicklung – ein ungewöhnlicher Vorgang, der auf politische Weichenstellungen zurückzuführen ist. Die Deutsche Rentenversicherung verschickt bereits die entsprechenden Informationsschreiben an die Betroffenen.
Mehr Geld ab Juli – mit kleinem Dämpfer
Ab 1. Juli 2025 steigt der Wert eines Entgeltpunktes von bisher 39,32 Euro auf 40,79 Euro. Für die sogenannte Standardrente, die auf 45 Beitragsjahren mit Durchschnittsverdienst basiert, bedeutet dies ein Plus von 66,15 Euro monatlich. Wer aktuell 1.000 Euro Rente bezieht, erhält künftig 37,40 Euro mehr. Bei einer durchschnittlichen Rente von 1.500 Euro beträgt die Erhöhung 56,10 Euro.
Allerdings gibt es einen kleinen Wermutstropfen: Im Juli selbst fällt die Erhöhung geringer aus. Grund ist die rückwirkende Erhebung des um 0,2 Prozentpunkte gestiegenen Pflegebeitrags für die ersten sechs Monate. Effektiv erhalten Rentner im Juli daher nur 2,34 Prozent mehr Geld. Die volle Erhöhung greift erst ab August.
Warum die Rente stärker steigt als die Löhne
Eigentlich hätte die Rentenerhöhung bei 3,69 Prozent liegen müssen – entsprechend der relevanten Lohnentwicklung. Dass es nun doch 3,74 Prozent sind, hat einen entscheidenden Grund: Das gesetzlich garantierte Rentenniveau von 48 Prozent wäre sonst unterschritten worden.
Dieses Rentenniveau ist eine zentrale statistische Kennzahl: Sie besagt, dass ein Durchschnittsrentner nach 45 Beitragsjahren mindestens 48 Prozent seines früheren Nettoeinkommens als Rente erhalten soll. Da die demografische Entwicklung dieses Niveau unter Druck setzt, hat die Bundesregierung gesetzlich festgelegt, dass es nicht unterschritten werden darf – mit der Folge, dass die Renten nun stärker steigen als die Löhne.
Mehr Rente, höhere Beiträge
Die Merz-Regierung hat zugesagt, das Rentenniveau bis 2031 bei 48 Prozent zu halten. Dies bedeutet, dass auch in den kommenden Jahren die Rentenerhöhungen tendenziell über der Lohnentwicklung liegen werden. Die Finanzierung dieser Mehrausgaben soll teilweise aus Steuermitteln erfolgen.
Gleichzeitig plant die Rentenversicherung Beitragserhöhungen: Nach aktuellen Modellrechnungen steigt der Beitragssatz 2027 auf 18,9 Prozent, 2028 auf 19,9 Prozent und 2029 auf 20,1 Prozent. Für diesen Zeitraum werden jährliche Rentenerhöhungen zwischen zwei und vier Prozent prognostiziert – bei einer angenommenen Lohnsteigerung von drei Prozent pro Jahr.
Quelle: merkur.de