Finance & Freedom Rentenfalle: Warum Deutsche bei der Altersvorsorge irren

Rentenfalle: Warum Deutsche bei der Altersvorsorge irren

Renten und Inflation: Ein ungleiches Paar

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass die Rente kontinuierlich an Wert verliert oder gewinnt. Doch die Realität sieht anders aus, wie „focus.de“ berichtet. Seit 1995 steigen die Renten in Deutschland entweder stärker oder schwächer als die Inflation. Zwischen 2000 und 2011 stieg die Inflation schneller als die Renten, was die Kaufkraft der Ruheständler minderte. Doch von 2016 bis 2020 wuchsen die Renten deutlich schneller als die Inflation, sodass sich Ruheständler wieder mehr leisten konnten. Diese Schwankungen verzerren den Blick auf die Rente. Langfristig gleichen sich diese Unterschiede jedoch aus. Der Schlüssel zu einer realistischen Renteneinschätzung liegt darin, den Fokus auf lange Zeiträume zu legen.

Ost-West-Gefälle: Ein wachsender Unterschied

Seit 1995 haben sich die Renten in den neuen Bundesländern fast verdoppelt, während sie im Westen um knapp zwei Drittel gestiegen sind. Dies führte dazu, dass Ost-Ruheständler an Kaufkraft gewannen, während ihre westlichen Altersgenossen etwas einbüßten. Doch in Zukunft sollen sich die Renten bundesweit einheitlich entwickeln. Für viele West-Ruheständler dürfte sich wenig ändern, da die Bevölkerungszahl im Westen deutlich höher ist und Rentenerhöhungen mehr Menschen betreffen. Ost-Ruheständler müssen sich jedoch darauf einstellen, dass ihre Bezüge künftig im Gleichschritt mit der Inflation wachsen.

Inflation und Rentensteigerungen: Ein Balanceakt

Im Bundesdurchschnitt hat die Rente seit Mitte der 1990er Jahre nie immens an Wert verloren oder gewonnen. Schwankungen bewegten sich meist im Bereich von unter einem Zehntel. Die Kaufkraft der Rente hat sich in den letzten 30 Jahren kaum verändert. Im Osten können sich Menschen von ihrer Rente etwas mehr leisten als 1995, im Westen etwas weniger. Künftig sollen die Renten im Osten und Westen im Gleichschritt steigen. Der realistisch gemittelte Wert zeigt, dass die Kaufkraft der Rente in Deutschland 2023 um nur zwei Prozent unter dem Wert von 1995 liegt. Diese Stabilität bedeutet, dass sich Rentner auch in Zukunft ungefähr so viel leisten können wie heute.

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