Finance & Freedom Rentenpunkte-Hack: So holst du mehr aus dem System raus

Rentenpunkte-Hack: So holst du mehr aus dem System raus

Das deutsche Rentensystem bietet überraschende Möglichkeiten, die Altersvorsorge aufzubessern – jenseits klassischer Erwerbsarbeit. Wer die versteckten Optionen kennt, kann seine Rentenpunkte gezielt maximieren.

Das deutsche Rentensystem steckt in der Klemme: Zu viele Rentner, zu wenige Beitragszahler. Während die Politik mit der Aktiv-Rente versucht, Senioren länger im Job zu halten, existieren parallel zahlreiche Möglichkeiten, das persönliche Rentenkonto aufzuwerten. Laut „Merkur“ geht es dabei um weit mehr als nur reguläre Erwerbsarbeit.

Rentenpunkte: Die Währung deiner Altersvorsorge

Die Rechnung ist einfach: Mehr Rentenpunkte bedeuten mehr Geld im Alter. Ein Punkt entspricht aktuell 40,79 Euro monatlicher Rente.

Die Deutsche Rentenversicherung setzt für 2025 ein Durchschnittseinkommen von 50.493 Euro an, wie „Merkur“ berichtet. Wer genau diesen Betrag verdient, erhält einen vollen Rentenpunkt gutgeschrieben. Die Obergrenze für Beiträge liegt bei einem Bruttoeinkommen von 96.600 Euro.

Alternative Wege zu mehr Rentenpunkten

Nicht nur Erwerbsarbeit füllt das Rentenkonto. Für die Pflege von Angehörigen gibt es Rentenpunkte, sofern mindestens zehn Wochenstunden an mindestens zwei Tagen geleistet werden. Bei Kindererziehung werden für nach 1992 geborene Kinder drei Jahre angerechnet, für ältere Jahrgänge 2,5 Jahre – eine Angleichung ist in Arbeit.

Auch während des Bezugs von Arbeitslosengeld oder Krankengeld wächst das Rentenkonto weiter – allerdings nur auf Basis von 80 Prozent des vorherigen Einkommens, wie „Merkur“ dokumentiert. Selbst Bildungszeiten (maximal 0,75 Punkte pro Jahr) und freiwilliger Wehrdienst (berechnet auf Basis von 80 Prozent der Bezugsgröße von 3.745 Euro in 2025) zahlen auf die spätere Rente ein.

Business Punk Check

Die versteckten Rentenbooster offenbaren die Schwachstellen des Systems: Während Selbstständige und Freiberufler oft durchs Raster fallen, profitieren klassische Lebensmodelle überproportional. Besonders die Beitragsbemessungsgrenze von 96.600 Euro zeigt, dass Topverdiener prozentual weniger einzahlen müssen.

Die freiwillige Einzahlung (zwischen 103,42 und 1.404,30 Euro monatlich) bleibt ein schwacher Trost für alle, die flexibel arbeiten. Wer heute unter 40 ist, sollte das staatliche System als Basis betrachten und parallel private Vorsorge aufbauen. Die Rentenpunkte-Optimierung ist bestenfalls ein taktisches Werkzeug, kein strategischer Heilsbringer.

Häufig gestellte Fragen

  • Lohnt sich die freiwillige Einzahlung in die Rentenversicherung für Selbstständige?
    Die freiwillige Einzahlung (Minimum 103,42 Euro monatlich) lohnt sich primär, um Mindestversicherungszeiten zu erreichen. Als alleinige Altersvorsorge ist sie für die meisten Selbstständigen unzureichend – besser als Basisabsicherung kombiniert mit privaten Investments nutzen.
  • Wie kann ich prüfen, ob alle meine Rentenpunkte korrekt erfasst wurden?
    Die Deutsche Rentenversicherung verschickt regelmäßig Renteninformationen. Diese sollten systematisch mit dem eigenen Lebenslauf abgeglichen werden. Bei Unstimmigkeiten direkt Kontakt aufnehmen und Nachweise bereithalten.
  • Welche Rentenpunkte-Strategie ist für die Generation unter 40 am sinnvollsten?
    Für jüngere Generationen empfiehlt sich ein Dreiklang: Pflichtbeiträge optimieren (z.B. durch strategische Gehaltsverhandlungen bis zur Beitragsbemessungsgrenze), Anrechnungszeiten kennen und nutzen, parallel aber unbedingt in flexible private Vorsorgemodelle investieren.
  • Wie wirkt sich die Beitragsbemessungsgrenze auf verschiedene Einkommensgruppen aus?
    Die Grenze von 96.600 Euro entlastet Topverdiener prozentual, während Durchschnittsverdiener den vollen Beitragssatz auf ihr gesamtes Einkommen zahlen. Diese Umverteilung von unten nach oben verstärkt die Notwendigkeit ergänzender Vorsorgestrategien für mittlere Einkommensgruppen.

Quellen: „Merkur“