Finance & Freedom Silver-Worker oder Endlos-Malocher? Wem die „Aktivrente“ wirklich nutzt

Silver-Worker oder Endlos-Malocher? Wem die „Aktivrente“ wirklich nutzt

Die Pläne der Koalitionäre stoßen jedoch auf Kritik. Dagmar Schmidt, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende, argumentiert gegenüber dem „Tagesspiegel“, dass die erhöhte Freigrenze vor allem „ohnehin schon gut situierten Seniorinnen und Senioren“ helfen würde, die Angebote fürs Weiterarbeiten bekommen oder sich selbst beschaffen. Noch schärfer formuliert es Linken-Politiker Dietmar Bartsch, der das Konzept gegenüber der „Frankfurter Rundschau“ als Versuch bezeichnet, „die Menschen an die Maloche bis zum Tode zu gewöhnen“. 

Tatsächlich könnte die Einführung der sogenannten „Aktivrente“ auch unbeabsichtigte Folgen für das bestehende Rentensystem haben. Aktuell erhalten Arbeitnehmer, die über das reguläre Rentenalter hinaus arbeiten, pro Monat einen Rentenzuschlag von 0,5 Prozent. Das entspricht einer jährlichen Rentenerhöhung von sechs Prozent. Mit der neuen Regelung könnte es für einige Arbeitnehmer finanziell attraktiver werden, zunächst in Rente zu gehen und dann eine steuerfreie Tätigkeit aufzunehmen, anstatt den Renteneintritt hinauszuzögern. Dies könnte dem eigentlichen Ziel, Menschen länger im Erwerbsleben zu halten, zuwiderlaufen.

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