Finance & Freedom So viel Rente braucht es für ein Leben in der Mittelschicht

So viel Rente braucht es für ein Leben in der Mittelschicht

Der Mittelstand schrumpft bedrohlich

Der Blick auf die langfristige Entwicklung stimmt nachdenklich: Die Mittelschicht erodiert kontinuierlich. Laut Bertelsmann-Stiftung gehörten 1995 noch 70 Prozent der Bevölkerung dazu, 2019 waren es nur noch 63 Prozent. Diese Entwicklung spiegelt sich auch bei Rentnern wider.

Die für Juli 2025 angekündigte Rentenerhöhung wird einige Ruheständler neu in die Mittelschicht heben. Gleichzeitig kämpfen viele mit steigenden Lebenshaltungskosten und einer wachsenden Rentenlücke. Die regionale Komponente spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle: Je nach Wohnort und lokalen Mietpreisen kann eine nominell geringere Rente real mehr finanzielle Spielräume eröffnen als eine höhere Rente in teuren Ballungsgebieten.

Die Definition der Mittelschicht wird in den kommenden Jahren eine dynamische Neubewertung erfahren. Demografischer Wandel und Inflationsdruck verändern die Parameter grundlegend. Experten prognostizieren eine zunehmende Polarisierung: Während gut abgesicherte Rentner mit privater Vorsorge ihre Position in der Mittelschicht festigen können, droht anderen der Abstieg.

Die politische Diskussion um Rentenanpassungen, Grundrente und Altersarmut gewinnt dadurch an Brisanz. Entscheidend wird sein, ob es gelingt, den Trend der schrumpfenden Mittelschicht umzukehren – nicht nur für aktuelle Rentner, sondern auch für künftige Generationen. Die Zugehörigkeit zur gesellschaftlichen Mitte im Alter wird zunehmend zur Frage vorausschauender Finanzplanung und staatlicher Rahmenbedingungen.

Quellen: echo24, Bertelsmann-Stiftung, OECD

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