Green & Generation Blackout-Realität: Warum drei Viertel der Deutschen im Dunkeln tappen würden

Blackout-Realität: Warum drei Viertel der Deutschen im Dunkeln tappen würden

Zwischen Panik und Pragmatismus

Trotz der südeuropäischen Blackout-Realität bleibt ein großflächiger, langanhaltender Stromausfall in Deutschland nach Expertenmeinung unwahrscheinlich. Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, betont die Robustheit des deutschen Stromnetzes und stuft einen solchen Fall als „sehr unwahrscheinlich“ ein und sei in Deutschland bisher auch so noch nicht vorgekommen. Das redundante Design des Netzes ermögliche es, dass bei Ausfall einer Leitung stets eine andere einspringen könne.

Dennoch zeigt die Diskrepanz zwischen subjektivem Sicherheitsgefühl und tatsächlicher Vorbereitung eine gefährliche Lücke in der gesellschaftlichen Resilienz. Die Mehrheit der Deutschen vertraut auf eine Infrastruktur, deren Krisenfestigkeit sie gleichzeitig anzweifelt – ohne selbst die notwendigen Vorsorgemaßnahmen zu treffen.

Resilienz als neue Währung

Die aktuelle Situation verdeutlicht einen grundlegenden Wandel im Sicherheitsdenken: Während traditionelle Bedrohungsszenarien wie militärische Konflikte in den Hintergrund getreten sind, gewinnen Risiken für kritische Infrastrukturen an Bedeutung. Der Blackout als Extremszenario steht exemplarisch für die Verletzlichkeit hochkomplexer, vernetzter Gesellschaften.

Seite 2 / 3
Vorherige Seite Nächste Seite