„Die Hitzewelle ist ein Stresstest für Deutschland – und wir sind dabei ihn zu vergeigen“
Wie sollten die Gebäude beschaffen sein?
Das geht los bei der Planung und Ausrichtung: Wo platziere ich welche Fenster? Früher gab es mal Dachüberstände über den Fenstern. Sie schützten vor Hitze und Regen. Heute wird so nicht mehr gebaut. Warum eigentlich? Bei der Wahl der Materialien müssen wir uns anpassen: Mauerwerk und Beton bieten einen besseren Hitzeschutz als Holz. Baue ich mit Holz, was ein wunderbares Baumaterial mit anderen Stärken ist, sind gegebenenfalls ergänzende Maßnahmen vorzusehen. Auch im Innenausbau ist es klug, speicherfähiges Material zu verbauen. Also lieber Fliesen als Parkett. Lieber grüne Gärten als Steingärten. Übrigens ließe sich eine Fußbodenheizung zur Fußbodenkühlung imSommer umnutzen. Der technische Eingriff ist überschaubar. Und wenn das Risiko der Überhitzung immer noch bleibt, ist auch eine Klimaanlage keine blöde Idee.
Die dann jede Menge Strom frisst.
Es stimmt: Einen Raum, um ein Grad abzukühlen, kostet das Vierfache an Energie, wie wenn ich ihn um ein Grad heizen will. Deswegen müssen wir zuerst natürliche Ressourcen nutzen. Wir müssen mit kluger Architektur und Bauweise arbeiten. Eine Photovoltaik-Anlage am Gebäude könnte die Energie erzeugen, die bei Überhitzung für die Kühlung genutzt wird. Es geht um die intelligente Verknüpfung aktiver und passiver Maßnahmen.