Green & Generation Klimafreundlich & günstiger: Warum E-Autos Verbrenner alt aussehen lassen

Klimafreundlich & günstiger: Warum E-Autos Verbrenner alt aussehen lassen

Umweltbelastung: Nicht nur CO₂ zählt

Bei anderen Umweltaspekten jenseits der CO₂-Bilanz schneiden Elektroautos teilweise etwas schlechter ab. Ein Beispiel ist der Feinstaub: Während moderne Verbrenner kaum noch Feinstaub durch den Motor ausstoßen, entsteht dieser hauptsächlich durch Reifenabrieb – und hier ist das höhere Gewicht der Stromer ein Nachteil.

Auch bei der Nutzung kritischer Rohstoffe für die Batterieproduktion bestehen noch Herausforderungen. Die Forscher sehen jedoch positive Entwicklungen: Bis 2035 könnten bis zu 30 Prozent des Bedarfs an Lithium, Nickel und Kobalt für die Batteriezellenproduktion durch recycelte Materialien gedeckt werden.

Arbeitsmarkt: Transformation mit Chancen und Risiken

Die Umstellung auf Elektromobilität wird den Arbeitsmarkt in der Automobilindustrie verändern. Viele Studien deuten auf einen nennenswerten Beschäftigungsrückgang hin, nicht zuletzt, weil die Batteriezellenproduktion hochautomatisiert ist.

Gleichzeitig entstehen neue Jobs in anderen Bereichen, etwa bei der Stromerzeugung und Ladeinfrastruktur, die diesen Rückgang kompensieren können. Die Transformation erfordert jedoch gezielte Qualifizierungsmaßnahmen für die betroffenen Arbeitnehmer.

E-Mobilität als Schlüssel zur Klimaneutralität

Elektroautos werden eine entscheidende Rolle spielen, um die ambitionierten Klimaziele Deutschlands zu erreichen. Das Bundes-Klimaschutzgesetz sieht vor, dass die CO₂-Emissionen bis 2030 um mindestens 65 Prozent und bis 2040 um mindestens 88 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken müssen, damit Deutschland bis 2045 klimaneutral wird.

Die Marktentwicklung spricht für sich: Trotz temporärer Rückschläge wie dem abrupten Förderstopp in Deutschland liegt der weltweite Anteil von E-Pkw an den Neuzulassungen bereits bei knapp 20 Prozent. Bis 2030 dürfte dieser Wert auf 40 Prozent ansteigen, bis 2035 sogar auf mehr als 50 Prozent.

Für die Zukunft zeichnen sich weitere technologische Fortschritte ab – effizientere Batterien mit geringerem Rohstoffbedarf, schnellere Ladezeiten und sinkende Produktionskosten. Die Integration von E-Autos ins Stromnetz durch bidirektionales Laden wird zudem eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung der Netze spielen, wenn der Anteil erneuerbarer Energien weiter steigt.

Wie Professor Wietschel zusammenfasst: „Es gibt umweltfreundlichere Arten, sich fortzubewegen als ein Elektroauto. Aber ein Elektroauto ist immer noch klar umweltfreundlicher als ein vergleichbarer Verbrenner.“ Die wissenschaftliche Evidenz spricht eine klare Sprache – jetzt liegt es an Politik, Industrie und Verbrauchern, die Transformation zur E-Mobilität konsequent voranzutreiben.

Quellen: Fraunhofer-Institut, ZDF, Heise

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