Green & Generation Marodes US-Stromnetz: Gewinnt darum China den KI-Wettlauf?

Marodes US-Stromnetz: Gewinnt darum China den KI-Wettlauf?

Während die USA mit Stromengpässen für KI-Rechenzentren kämpft, hat China längst überschüssige Kapazitäten. Ein fundamentaler Infrastruktur-Vorteil, der den globalen KI-Wettlauf entscheiden könnte.

Für Tech-Giganten im Silicon Valley wird die Stromversorgung zum Albtraum. Während KI-Anwendungen explodieren, kollabiert die veraltete US-Strominfrastruktur unter der Last.

In China hingegen gilt die Energieversorgung als „gelöstes Problem“ – selbst für die stromhungrigsten KI-Rechenzentren. Diese Erkenntnis brachte Tech-Expertin Rui Ma von ihrer Erkundungstour durch Chinas KI-Zentren mit, wie sie laut „Fortune“ berichtet. Eine Realität, die das Machtgefüge der globalen Tech-Landschaft grundlegend verändern könnte.

Chinas Überkapazitäten als strategischer Vorteil

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: China fügt jährlich mehr Stromkapazität hinzu als Deutschland insgesamt verbraucht. Während US-Stromnetze typischerweise mit knappen 15 % Reserve operieren, hält China konstant 80-100% Überkapazität vor.

„Sie haben so viel verfügbaren Strom, dass KI-Rechenzentren dort nicht als Bedrohung für die Netzstabilität gesehen werden, sondern als willkommene Möglichkeit, Überkapazitäten zu nutzen“, erklärt David Fishman, Experte für chinesische Energiepolitik, laut „Fortune“. Diese Überkapazität ist kein Zufall, sondern Ergebnis jahrzehntelanger strategischer Planung. Ganze ländliche Provinzen sind mit Solardächern überzogen, eine einzelne Provinz erzeugt so viel Strom wie ganz Indien. Selbst wenn erneuerbare Energien nicht schnell genug ausgebaut werden könnten, stehen Kohlekraftwerke als Backup bereit.

Infrastruktur-Krise in den USA

In den USA zeigt sich ein völlig anderes Bild. Goldman Sachs bringt die Krise laut „Fortune“ auf den Punkt: „Der unersättliche Energiehunger der KI überholt die jahrzehntelangen Entwicklungszyklen des Stromnetzes und schafft einen kritischen Engpass.“ Die Folgen sind bereits spürbar: In Ohio stiegen die Stromrechnungen privater Haushalte durch neue Rechenzentren um mindestens 15 Dollar pro Monat.

Die Situation ist so prekär, dass einige Unternehmen eigene Kraftwerke bauen, statt sich auf bestehende Netze zu verlassen. Laut einer Deloitte-Umfrage ist die Belastung des Stromnetzes der limitierende Faktor für den US-Infrastrukturausbau. McKinsey prognostiziert, dass zwischen 2025 und 2030 weltweit 6,7 Billionen Dollar in neue Rechenzentrumskapazitäten investiert werden müssen, um mit dem KI-Boom Schritt zu halten.

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