Green & Generation Von „Smash“ bis „Delulu“: Wie Jugendsprache die Wirtschaft erobert

Von „Smash“ bis „Delulu“: Wie Jugendsprache die Wirtschaft erobert

Vom Internet in den Duden: Jugendwörter wie „Tradwife“ und „Skibidi“ schaffen es ins renommierte Cambridge Dictionary. Ein Milliardenmarkt für Unternehmen, die den Code der Gen Z knacken.

6000 neue Wörter im Cambridge Dictionary allein im letzten Jahr – darunter zahlreiche Begriffe aus der Jugendsprache. Was zunächst nach einem linguistischen Kuriosum klingt, ist in Wahrheit ein wirtschaftliches Phänomen mit enormer Marktmacht.

Die Aufnahme von Begriffen wie „Tradwife“ und „Delulu“ in eines der renommiertesten Wörterbücher der englischen Sprache markiert einen kulturellen Wendepunkt, an dem Unternehmen nicht vorbeikommen.

Milliardenmarkt Jugendkultur: Vom Meme zum Mainstream

Die Kommerzialisierung von Jugendsprache hat sich zu einem lukrativen Geschäftsmodell entwickelt. Begriffe wie „Skibidi“, ursprünglich aus der YouTube-Animationsserie „Skibidi Toilet“, haben sich zu universellen Ausdrücken entwickelt. Laut „Spiegel“ können solche Wörter „unterschiedliche Bedeutungen wie cool oder schlecht haben oder ohne wirkliche Bedeutung als Witz verwendet werden“.

Marken wie Nike und Adidas haben längst erkannt, dass die Beherrschung dieser Codes Zugang zu einer kaufkräftigen Zielgruppe bedeutet. Besonders interessant für Marketingexperten: Die Geschwindigkeit, mit der sich diese Begriffe verbreiten. „Bin vor der ganzen Klasse gestolpert und hingefallen. -5000 Aura“, so ein typisches Beispiel für die Verwendung des Jugendworts „Aura“, wie „Bild“ berichtet. Innerhalb weniger Monate können solche Ausdrücke globale Verbreitung finden und Millionen von Konsumenten erreichen.

Tradwife-Ökonomie: Rückwärtsgewandte Trends als Wachstumsmarkt

Ein besonders faszinierendes Phänomen ist der Begriff „Tradwife“, der einen Trend beschreibt, bei dem Frauen traditionelle Rollen als Hausfrauen zelebrieren und in sozialen Medien vermarkten. Wie „Stuttgarter-Nachrichten“ dokumentiert, hat sich um diesen Lebensstil ein ganzes Ökosystem aus Produkten, Dienstleistungen und Content entwickelt. Von Kochbüchern bis zu spezieller Haushaltskleidung – der Retro-Trend generiert Millionenumsätze. Gleichzeitig boomt der Markt für Dating-Apps, in denen Begriffe wie „smash“ zentrale Bedeutung haben.

Wer jemanden „smashen“ will, würde die Person beim Online-Dating gerne nach rechts wischen oder auch mehr. Das Gegenteil davon ist „pass“, wie „Bild“ erklärt. Die Dating-Industrie setzt jährlich über 7 Milliarden Dollar um – Tendenz steigend.

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