Green & Generation Von „Smash“ bis „Delulu“: Wie Jugendsprache die Wirtschaft erobert

Von „Smash“ bis „Delulu“: Wie Jugendsprache die Wirtschaft erobert

Jugendwort als Wirtschaftsfaktor: Die Langenscheidt-Strategie

Seit 2008 kürt der Langenscheidt-Verlag das „Jugendwort des Jahres“ – eine brillante Marketingstrategie, die dem Unternehmen jährlich enorme mediale Aufmerksamkeit sichert. Nach der Übernahme durch den Pons-Verlag 2019 wurde das Konzept demokratisiert: Statt einer Jury entscheiden nun die Jugendlichen selbst.

Laut „Stuttgarter-Nachrichten“ kann bis zum 2. September 2025 unter den Top 10 eingereichten Jugendwörtern öffentlich abgestimmt werden. Diese Demokratisierung hat jedoch auch ihre Schattenseiten. „Spiegel“ berichtet, dass ganze Online-Communities gezielt abstimmen, um bestimmte Begriffe durchzusetzen. Ein Phänomen, das zeigt, wie digitale Gemeinschaften wirtschaftliche Entscheidungsprozesse beeinflussen können.

Business Punk Check

Der Hype um Jugendwörter ist mehr als linguistische Spielerei – er ist ein knallhartes Geschäft. Unternehmen, die den Code der Gen Z nicht knacken, verlieren Milliarden. Doch Vorsicht: Der schnelle Bedeutungswandel macht Jugendsprache zum riskanten Investment. Heute cool, morgen cringe. Die wahren Gewinner sind Plattformen wie TikTok und Instagram, die als Katalysatoren für neue Trends fungieren.

Für Marketingentscheider gilt: Nicht blind jeden Trend mitmachen, sondern authentisch bleiben. Die Kommerzialisierung von Jugendkultur birgt auch ethische Fragen: Werden kulturelle Phänomene zu schnell ausgeschlachtet? Für nachhaltige Markenbildung braucht es mehr als nur das richtige Vokabular – es braucht echtes Verständnis für die Lebenswelt junger Menschen.

Häufig gestellte Fragen

  • Wie können Unternehmen von Jugendsprache profitieren, ohne unglaubwürdig zu wirken?
    Authentizität ist entscheidend. Statt Begriffe wahllos einzustreuen, sollten Unternehmen junge Mitarbeiter in Marketingentscheidungen einbinden und Trends beobachten, bevor sie mainstream werden. Eine Zusammenarbeit mit relevanten Influencern kann Glaubwürdigkeit schaffen.
  • Welche Branchen profitieren besonders vom Jugendsprache-Trend?
    Neben der offensichtlichen Mode- und Unterhaltungsindustrie sind besonders EdTech-Unternehmen, Dating-Apps und Fintech-Startups Gewinner. Sie nutzen Jugendsprache gezielt, um komplexe Produkte zugänglicher zu machen und Vertrauen bei jungen Zielgruppen aufzubauen.
  • Wie lange dauert es typischerweise, bis ein Jugendwort wirtschaftlich relevant wird?
    Der Zyklus hat sich dramatisch verkürzt. Während früher Jahre vergingen, bis Jugendsprache im Mainstream ankam, können heute dank TikTok und Instagram Begriffe innerhalb von 2-3 Monaten globale Verbreitung finden. Unternehmen müssen ihre Reaktionszeit entsprechend anpassen.
  • Welche Risiken birgt die kommerzielle Nutzung von Jugendsprache?
    Der größte Risikofaktor ist der schnelle Bedeutungswandel. Was heute cool ist, kann morgen peinlich sein. Zudem reagiert die Gen Z besonders sensibel auf kulturelle Aneignung und unauthenisches Marketing. Ein falscher Begriff kann einen erheblichen Imageschaden verursachen.

Quellen: „Bild“, „Spiegel“, „Stuttgarter-Nachrichten“

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