Green & Generation Zwei Kammern. Ein Gamechanger.

Zwei Kammern. Ein Gamechanger.

Es beginnt nicht in einem Accelerator, nicht in einem Loft in Kreuzberg und auch nicht in irgendeinem Pitch-Deck.
Es beginnt auf einem Segelboot im Mittelmeer. Zwei Menschen, ein Beutel, zu viel Müll – und eine Frage, die erstaunlich lange niemand gestellt hat:
Warum hat ein Müllbeutel eigentlich nur EIN Fach?

Der Moment, in dem Marcus Trojan merkt, dass die Kreislaufwirtschaft ein banales, milliardenschweres Problem hat. Und zwar direkt am Anfang: Sortenreinheit.
Was nicht sauber getrennt wird, wird nie recycelt. Punkt.

Also baut Trojan – Ex-Weekend, Ex-Luca-App, Meister darin, aus Chaos Systeme zu machen – einen Beutel mit zwei stabil getrennten Kammern. Schwarz und Weiß, bewusst global verständlich. Gefertigt aus recyceltem Material und All-Ocean-Plastic.
Ein Produkt, das so offensichtlich ist, dass man sich fragt, warum es nicht längst existiert.
Fun fact: Tat es nicht. Weltweit nicht.

Marcus Trojan
Marcus Trojan

Trojan lässt recherchieren, findet: Null Patente.
Er sichert sich daraufhin Schutzrechte in fast allen Ländern – und schafft damit nicht nur einen Beutel, sondern eine komplette Plattformtechnologie.
Denn das Patent erlaubt: zwei oder mehr Kammern, unterschiedliche Formen, Größen – und technische Erweiterungen wie einen UV-Kleber, der sich bei Wärmebehandlung löst und die Sortierung automatisieren kann.
Kurz: Der Beutel wird smart.

Der nächste Schritt: Informationsträger mit Zuweisung direkt auf dem Müllbeutel – durch ein weiteres Patent geschützt. Damit entsteht plötzlich ein Ökosystem, das Deutschland seit Jahren diskutiert, aber nie umgesetzt hat:
Bonusprogramme für richtige Mülltrennung. Digitale Nachweise. Neue Geschäftsmodelle für Handel, Kommunen, Entsorger.

Recycling, aber endlich zeitgemäß.
Und ja: ein bisschen Gamification, damit Leute endlich checken, dass der Joghurtdeckel nicht aus eigener Laune abgezogen werden muss, sondern aus systemischer Notwendigkeit.

Die App dazu ist in Arbeit – niederschwellige Aufklärung, ökologisches Incentive-System, Fehlwurf-Reduktion.
Mehr Impact mit einem einzigen Beutel geht fast nicht:
Schon drei Prozent höhere Recyclingquote entsprechen 20 Millionen PET-Flaschen pro Jahr – ohne neue Maschinen, ohne neue Infrastruktur, nur durch bessere Trennung am Ursprung.

Besonders heiß wird’s im medizinischen Bereich: Dort fallen gewaltige Mengen sortenreinen Plastiks an, das heute – aus Bequemlichkeit, Unsicherheit und fehlenden Systemen – einfach verbrannt wird.
Mit Multibin lassen sich kontaminierte und verwertbare Materialien direkt am Arbeitsplatz trennen.
Hygienisch. Regelkonform. Kosteneffizient.
Die ersten Tests laufen bereits in Prag mit der Penta Klinik von Dr. Pirka.

Multibin ist damit mehr als ein Beutel.

Multibin ist damit mehr als ein Beutel. Es ist ein fehlendes Puzzlestück in einem Kreislauf, der sich bislang selbst sabotiert.
Trojan will, dass sich das System langfristig selbst finanziert – durch eingesparte Sortierung, bessere Wertstoffrückgewinnung und digitale Nachweise.

Zum Marktstart kommen zwei Größen: 2 × 40 Liter und 2 × 25 Liter.
Für Küchen, Kliniken, Kitas, Parks – im Grunde für jeden Ort, an dem Müll entsteht. Also: überall.

„Wir müssen Recycling aus der Nische holen und in den Alltag bringen – einfach, intuitiv, belohnend“, sagt Trojan.
Ein Satz, der nach Pflicht klingt, aber nach Zukunft riecht.

Und es ist selten, dass ein Produkt so klein ist – und gleichzeitig an so vielen Stellen das System trifft.
Vielleicht beginnt die nächste Recyclingrevolution also wirklich nicht im Labor, sondern auf dem Meer.
Und endet im besten Fall in jedem Haushalt.